17.000 Impfdosen stehen im Landkreis Altötting in den nächsten Wochen zur Verfügung, doch es gibt im Landkreis selbst zu wenige Menschen, die sich noch impfen lassen wollen. Da derzeit laut Landratsamt "null Leute auf der Warteliste" stehen, haben sich die Verantwortlichen nun verschiedene Maßnahmen überlegt, um den Impfstoff zu verteilen.
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Impfangebot für alle Bayern ab 18
"Wir haben uns daher entschlossen, auch Leute außerhalb des Landkreises einzuladen", so der Sprecher des Landratsamtes Altötting, Markus Huber.
Das Angebot richtet sich an alle bayerischen Bürgerinnen und Bürger, die über 18 Jahre alt sind. Seit Mittwoch gibt es auf der Seite des Landratsamtes Altötting einen Kalender, dort können für den Folgetag Impftermine gebucht werden. Geimpft wird dann im Impfzentrum des Landkreises Altötting, das im Kreishallenbad untergebracht ist (Badstraße 1, Neuötting).
Bislang rund 140 Anmeldungen - Landrat zufrieden
Nach Angaben des Landratsamts sind auf dem Onlineportal des Landkreises bislang rund 140 Anmeldungen für Erstimpfungen eingegangen. Landrat Erwin Schneider zeigt sich im BR-Interview zufrieden und spricht von einer "guten Ausbeute für den morgigen Tag". Alle Impfwilligen, die sich angemeldet haben, kommen laut Schneider morgen dran. "Es lohnt sich eine Fahrt nach Altötting - zumindest fürs Impfen und vielleicht auch darüber hinaus", so Schneider.
Impfung für Jugendliche ab 12 Jahren aus dem Landkreis
Zudem können sich im Landkreis Altötting jetzt auch Jugendliche ab 12 Jahren impfen lassen. Voraussetzung hierfür ist aber, im Gegensatz zum Impfangebot für alle bayerischen Bürgerinnen und Bürger, dass sie aus dem Landkreis kommen, so Markus Huber vom Landratsamt Altötting.
Nach Informationen des Landratsamtes haben sich im Landkreis schon 500 junge Leute dafür angemeldet. Sie werden aber nur nach einem ausführlichen Aufklärungsgespräch und in Begleitung eines Erziehungsberechtigten geimpft, so Huber.
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Mit der Aktion soll Impfkampagne weitergebracht werden
Laut Landrat Erwin Schneider (CSU) hat der Landkreis Altötting zum Ausgleich der geringeren Hausarzt-Impfungen letzte Woche die Impfstoff-Sonderlieferung von 17.000 Dosen bekommen. Doch "die Sonderlieferung war nicht mehr an die Frau oder an den Mann zu bringen."
Der Landrat geht davon aus, dass dieses Phänomen auch andere Landkreise in den nächsten Tagen oder Wochen erleben werden. Mit der Aktion wolle der Landkreis Altötting dazu beitragen, dass die Impfkampagne weitergebracht werde, so der Landrat. Man sei insofern eine Art "Vorreiter".
Impfabstände werden verkürzt
Eine weitere Maßnahme ist, dass im Impfzentrum Altötting die Impfabstände zwischen der Erst- und Zweitimpfung verkürzt werden, und zwar für alle Impfstoffe außer Johnson & Johnson, der nur einmal verabreicht werden muss.
Der Abstand bei einer Biontech-Impfung beträgt nun drei Wochen (anstatt sechs Wochen), Moderna vier Wochen (vormals sechs) und Astrazeneca neun Wochen (vorher zwölf). Das gebe die Zulassung der Medikamente her, erklärte dazu das Landratsamt.
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💡 Ist es sinnvoll, die Impfabstände zu verkürzen?
Dr. Christoph Spinner vom Münchner Klinikum Rechts der Isar sagt dazu im BR-Podcast Corona-News: Zunächst seien die mRNA-Impfstoffe Biontech/Pfizer und Moderna mit einem Impfabstand von drei beziehungsweise vier Wochen untersucht und zugelassen worden. Um jedoch mehr Menschen eine Erstimpfung anbieten zu können, hatte man die Impfabstände auf sechs Wochen vergrößert. Denn je mehr Menschen eine Erstimpfung haben, desto mehr Teilschutz bestehe - vor allem gegenüber den gefürchteten schweren Krankheitsverläufen.
Inzwischen ist aber etwa jeder dritte Deutsche vollständig und jeder zweite Deutsche einmal geimpft. "Wenn nun genügend Impfstoffe vorhanden sind, dann ergibt es natürlich auch Sinn, die Impfabstände jetzt wieder zu verkürzen", so Spinner. Das gemeinsame Ziel sei, so vielen Menschen wie möglich so früh wie möglich Schutz durch Impfungen anzubieten - gerade mit Blick auf die Delta-Variante.
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