Eingang zum Nürnberger Hauptbahnhof.
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Die Bundespolizei ist für die Sicherheit am Hauptbahnhof zuständig. Nun ist ein Bundespolizist gestorben. Sein Tod hatte medizinische Gründe.

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Bundespolizist in Nürnberg gestorben - Attacke war nicht Ursache

In Nürnberg ist ein Bundespolizist ums Leben gekommen. Der Verdacht, er könne an den Folgen eines Einsatzes gestorben sein, bestätigte sich nicht. Die Staatsanwaltschaft hatte die Ermittlungen aufgenommen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

In Nürnberg ist ein 30 Jahre alter Bundespolizist gestorben. Der Verdacht, sein Tod könne mit einem Einsatz am Nürnberger Hauptbahnhof in Zusammenhang stehen, bestätigte sich nicht. Wie die Polizei mitteilte, starb der Beamte an einer medizinischen Ursache.

Obduktion soll Todesursache klären

Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hatte eine Obduktion angeordnet, die heute durchgeführt wurde. Das vorläufige Obduktionsergebnis habe ergeben, dass zwischen dem Angriff und dem Tod des Polizeibeamten kein Zusammenhang bestehe, so die Polizei in einer Mitteilung.

Bundespolizist brach beim Arztbesuch zusammen

Demnach war der 30-jährige Bundespolizist in der Nacht zum Donnerstag im Bereich des Nürnberger Hauptbahnhofs im Dienst. Hierbei sei er gegen 04:20 Uhr in der Nähe einer Toilettenanlage angegriffen worden und habe bei einer Attacke Schläge am Oberkörper und am Kopf erlitten. Wie die Polizei weiter berichtet, war der Beamte einige Stunden nach dem Einsatz am Donnerstagvormittag zum Arzt gegangen, da er sich unwohl fühlte. Dort sei er dann zusammengebrochen und im Krankenhaus gestorben.

Trauer bei Innenministerin und Polizei

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) teilte zum Tod des Bundespolizisten mit, sie sei tief erschüttert. "Mein tief empfundenes Mitgefühl gilt in diesen schweren Stunden der Familie und den Kolleginnen und Kollegen bei der Bundespolizei." Die Bundespolizei in Bayern postete auf X (vormals Twitter): "Wir trauern um einen jungen Kollegen der Bundespolizeiinspektion Nürnberg, der auf tragische Weise ums Leben kam. Unsere Gedanken sind bei der Familie des Verstorbenen."

Polizeibeauftragter beklagt tagtägliche Brutalität

Auch der neue Polizeibeauftragte des Bundes, Uli Grötsch, zeigte sich erschüttert. Der Tod des Polizisten zeige auf erschreckende Weise die oftmalige Entgrenzung der Gewalt und Brutalität, der Polizistinnen und Polizisten im Einsatzgeschehen Tag für Tag ausgesetzt seien. Respekt im gegenseitigen Umgang sei ein zentraler Baustein eines friedlichen Zusammenlebens. Der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Sven Hübner, erklärte, die Gewalt gegenüber der Polizei nehme permanent zu. "Wir wollen das nicht länger hinnehmen. Wer Helferinnen und Helfer, unsere bürgernahe Polizei, angreift, verdient schnell und sehr hart bestraft zu werden."

Nürnberger Hauptbahnhof ist gefährlich

Der Hauptbahnhof in Nürnberg gilt als der gefährlichste Bahnhof in Bayern. Die Kriminalität am Nürnberger Hauptbahnhof ist hoch. Laut der Kriminalstatistik der Bundespolizei wurden dort im Jahr 2022 insgesamt 548 Gewaltdelikte verübt. Das sind aufs Jahr verteilt eineinhalb Gewaltdelikte pro Tag. Seit heute früh um sechs Uhr gilt am Hauptbahnhof das Verbot, gefährliche Gegenstände bei sich zu führen. Die Allgemeinverfügung endet am Sonntagfrüh um sechs Uhr.

Haupteingang zum Nürnberger Hauptbahnhof.
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In Nürnberg ist ein Bundespolizist am Hauptbahnhof war aber nicht die Ursache, das ist das Ergebnis der Obduktion.

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