Die Toten Hosen auf der Bühne
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Die Toten Hosen

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Bündnis Nazistopp fordert "Tote Hosen" zum Festival-Boykott auf

Die Kritik reißt nicht ab: Bei "Rock im Park" ist die Metal-Band "Pantera" Headliner – trotz rassistischer Aussagen von Sänger Phil Anselmo. Andere Bands wie "Die Toten Hosen" sollten das Festival boykottieren, so das Nürnberger "Bündnis Nazistopp".

Die Mitglieder der Punkband "Die Toten Hosen" sind bekannt für ihre klaren Worte. In der Debatte um den Auftritt der Heavy-Metal-Band Pantera beim Nürnberger Musikfestival Rock im Park waren sie die ersten Musiker, die sich zu Wort meldeten und die rassistischen Äußerungen und den Hitlergruß von Pantera-Sänger Phil Anselmo verurteilten. Das Video aus dem Jahr 2016, das seine Entgleisungen bei einem Konzert zeigt, nannten die Toten Hosen auf ihrer Facebook-Seite "abstoßend und widerlich".

"Kompliziert und unglücklich"

Allerdings schreiben "Die Toten Hosen" auch, sie seien Phil Anselmo nie begegnet und könnten nicht beurteilen, wie es um seine wahre Gesinnung stehe. "Die ganze Situation empfinden wir als kompliziert und unglücklich." Zugleich verweist die Band darauf, dass Pantera in diesem Jahr auf zahlreichen Festivals zusammen mit Bands auftrete, die "schwerlich in die rechte Ecke zu stellen sind". Die Mehrheit der Rockmusikwelt scheine dem Sänger seine Läuterung abzunehmen, schrieben die Musiker.

Band vertraut Festival-Veranstalter

Sie müssten darauf vertrauen, dass bei jedem Künstler eingehend geprüft werde, ob dieser zum Umfeld des Festivals passe und mit seinem "Spirit" vereinbar sei, schrieben "Die Toten Hosen". "Das hat in der Vergangenheit gut geklappt, und wir gehen davon aus, dass auch dieser spezielle Fall noch einmal genau durchleuchtet wird und gegebenenfalls die notwendigen Konsequenzen gezogen werden."

Offener Brief und Kritik an Band

Aus Sicht des Nürnberger Bündnis Nazistopp ist die Entschuldigung von Phil Anselmo jedoch nicht viel wert. Das Bündnis hat sie nun in einem offenen Brief an Die Toten Hosen gewandt und sie zum Boykott aufgefordert. Statt bei Rock im Park aufzutreten, sollten sie "als aktive Antifaschisten" ein Zeichen setzen und auf einen Auftritt verzichten. Stattdessen sollten sie lieber an anderer Stelle in Nürnberg ein Konzert geben. Das Bündnis Nazistopp bietet dazu Hilfe bei Organisation und Werbung eines Alternativ-Auftritts an.

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