Geister-Lok fährt brennend in den Bahnhof von Freilassing.
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Geister-Lok fährt brennend in Bahnhof von Freilassing

Eine brennende und führerlose Geister-Lokomotive hat am Freitagmorgen auf der Bahnstrecke München-Freilassing einen Großeinsatz ausgelöst. Die Geisterfahrt der Diesellok endete im Bahnhof von Freilassing an einem Prellbock. Verletzt wurde niemand.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Gegen drei Uhr Früh ging am Freitag bei Bundespolizei und Feuerwehr die Meldung ein, dass zwischen Straß und Niederstraß im Berchtesgadener Land eine Werkstatt-Lok auf freier Strecke brennt. Die beiden Lokführer hatten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Feuerwehren, Bundespolizei, Bahn und BRK Berchtesgadener Land wurden alarmiert und rückten mit 80 Kräften an.

“Die ersten Einsatzkräfte waren kurz nach Drei an der ursprünglichen Schadensstelle, wo sich dann herausgestellt hat: Der Zug bleibt nicht stehen, sondern rollt", erzählt der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Freilassing, Rochus Häuslman. Die Diesellok fuhr nämlich auf dem leichten Gefälle selbständig Richtung Bahnhof Freilassing los - und das mit hoher Geschwindigkeit, wie das BRK berichtet. So mussten die Feuerwehrleute der zu löschenden Lok hinterherfahren.

Feuerwehrmann: "Jetzt fehlt nur noch Bruce Willis"

Eine Szene wie aus einem Hollywood-Actionfilm: Für die Feuerwehrleute war die fahrende und brennende Lok alles andere als ein alltäglicher Einsatz, erzählt Häuslmann: "Wir haben tatsächlich gesagt, ‘jetzt fehlt nur noch der Bruce Willis, der hinten rausspringt und die Lok dann aufhält‘. So etwas habe ich auch noch nicht gesehen." Allerdings erinnert er sich, dass vor 20 Jahren schon einmal ein brennender Zug in den Bahnhof Freilassing eingefahren ist.

Lok schlägt gegen Prellbock und entgleist

Dem BRK zufolge konnte ein Notfallmanager der Bahn die Weichen so stellen lassen, dass die Geisterlok auf ein Abstellgleis östlich des Bahnhofs umgeleitet wurde. Dort schlug sie gegen einen Prellbock, entgleiste zum Teil und kam schließlich - immer noch brennend - zum Stehen.

Die Feuerwehr konnte die Lok aufgrund der beidseitigen hohen Lärmschutzwände zunächst nur über eine Fußgängertreppe und -türe erreichen. Auch musste die Oberleitung erst stromfrei geschaltet werden.

Niemand verletzt

Es dauerte über eine Stunde, bis die Flammen gelöscht waren, so die Freilassinger Feuerwehr. Laut BRK dauerte der Einsatz bis um 9 Uhr. Verletzt wurde niemand. Die Bahnstrecke München-Freilassing war nach Angaben der Deutschen Bahn am Freitagmorgen für mehrere Stunden gesperrt.

Bundespolizei ermittelt zur Brandursache

Nun ermittelt die Bundespolizei, warum die Lok in Brand geriet. Im Bahnverkehr auf der Strecke nach Salzburg kam es den ganzen Morgen zu Behinderungen und Zugausfällen.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels waren die Lokführer irrtümlicherweise als Zugführer bezeichnet worden.

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