Kirchentagspräsident Thomas de Maiziere hat sich begeistert von der Atmosphäre des Deutschen Evangelischen Kirchentags in Nürnberg gezeigt: Die Freundlichkeit der Menschen mit und ohne Schal, sei wirklich bewegend. Heute geht das fünftägige Christentreffen mit einem großen Gottesdienst zu Ende.
BR24live analysiert die religiöse Großveranstaltung mit Reportern vor Ort und überträgt den Abschlussgottesdienst vom Nürnberger Hauptmarkt ab 10 Uhr. Dem Gottesdienst steht die Nürnberger Pfarrerin und Studienleiterin Sabrina Wilkenshof vor. Die Predigt hält Pastor Quinton Ceasar aus Wiesmoor.
- Kirchentags-Ticker: News und Hintergründe zum Deutschen Evangelischen Kirchentag
Klimakrise und Ukraine-Krieg bestimmen Diskussionen
In den vergangenen Tagen hatten sich zahlreiche Christinnen und Christen in Bayerns zweitgrößter Stadt getroffen. Sie beteten gemeinsam, feierten Gottesdienste, hörten Konzerte oder beteiligten an politischen Debatten – und das meist bei strahlendem Sonnenschein. Nur am Donnerstagabend störte kurzzeitig ein Gewitter den Kirchentag.
Zahlreiche Politikerinnen und Politiker waren zudem zu Gast gewesen. Höhepunkt des politischen Programms war am Samstag der Auftritt von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Er warb dabei für mehr Zusammenhalt und gegenseitigem Respekt in der Gesellschaft. Die Herausforderungen des Klimawandels und die Friedensethik in Zeiten des Krieges gegen die Ukraine bestimmten viele Diskussionsrunden.
Metzger kritisieren vegetarische Bevormundung
Der Evangelische Kirchentag wollte seinen ökologischen Fußabdruck möglichst klein halten: Verpflegung, Mobilität, Wasserverbrauch und Abfallbeseitigung wurden daher ressourcenschonend und klimagerecht organisiert.
Gerade beim Thema Verpflegung gab es jedoch auch Kritik: So sah die Fleischer-Innung etwa eine Bevormundung darin, dass es in den Gemeinschaftsunterkünften vor allem vegetarisches Frühstück gab. Bei den Kirchentagsbesuchern wurde die Wurstfrage unterdessen nicht ganz so heiß gegessen wie gekocht – an den zahlreichen Bratwurstständen in der Nürnberger Innenstadt bildeten sich lange Schlangen.
Veranstalter des Kirchentags zufrieden mit Streitkultur
In einer Bilanz zum Abschluss zeigten sich die Veranstalter zufrieden über die Streitkultur und die Atmosphäre während der Großveranstaltung. Kirchentagspräsident Thomas de Maizière nannte es am Samstag "bewegend und beeindruckend", immer wieder volle Kirchen und Plätze in der fränkischen Stadt zu erleben. Der Kirchentag sei imstande, "für Menschen und zu schwierigen Themen einen Rahmen zu schaffen".
Neue Besucherzahlen legten die Veranstalter am Samstag nicht vor und verwiesen auf das Ende des fünftägigen Kirchentages unter der Losung "Jetzt ist die Zeit" an diesem Sonntag. Bis zur Eröffnung des Protestantentreffens am Mittwoch waren 60.000 Tickets verkauft worden.
Das Christentreffen ist in der Regel alle zwei Jahre in einer anderen Stadt zu Gast. Der nächste Evangelische Kirchentag soll in zwei Jahren in Hannover stattfinden.
Mit Informationen von dpa, epd und KNA
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