Eine Auszeichnung, die den Geehrten nicht sonderlich freuen dürfte: Sebastian Gruber, CSU-Landrat in Freyung-Grafenau, hat von der Umweltschutzorganisation Mountain Wilderness Deutschland e.V. den "Bock des Jahres" verliehen bekommen – und zwar für die aus Sicht des Vereins größte Umweltsünde in deutschen Berggebieten. Landrat Gruber ist darüber wenig amüsiert.
Vorwürfe: Naturzerstörung und Geldverschwendung
Mountain Wilderness kritisiert mit dem Schmähpreis die Pläne, im Wintersportzentrum Mitterdorf über 20 Millionen Euro zu investieren – sowohl für den Wintersport als auch für Sommerattraktionen wie eine Flyline. Hier gehe es um Naturzerstörung, heißt es in der "Laudatio". In dem Zusammenhang werden unter anderem einhergehende Waldrodungen, Pistenerweiterungen und Schneekanonen genannt. Der Ausbau von vergleichsweise tief gelegenen Skigebieten in Zeiten des Klimawandels sei eine Verschwendung von Steuergeldern.
Landrat misst Organisation "keinerlei Bedeutung" zu
Die Umweltschutzorganisation merkt an, dass kein Gesprächstermin mit Gruber möglich gewesen sei, bei dem ihm die Trophäe "Bock des Jahres" hätte persönlich überreicht werden können.
Der Freyunger Landrat meinte dazu in einer Stellungnahme, dass einer Kontaktaufnahme des Vereins Mountain Wilderness keinerlei Bedeutung und Relevanz beigemessen werden. Der Verein sei von sehr einseitiger Ideologie geprägt. Den aktuellen Verantwortlichen gehe es ausschließlich um Selbstinszenierung und um mediale Aufmerksamkeit.
Moutain Wilderness will Gebirgswelt schützen
Mountain Wilderness wurde 1987 unter anderem von Edmund Hillary, Erstbesteiger des Mount Everest, zum Schutz der Gebirgswelt gegründet. Den deutschen "Ableger" gibt es seit dem Jahr 2000. Nach eigenen Angaben gehe es dem Verein um den Erhalt der letzten vitalen Wildnisgebiete der deutschen Alpen und Bergregionen. Der Preis "Bock des Jahres – für die größte Umweltsünde in deutschen Berggebieten" wird seit 2012 verliehen.
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