04.03.2024, USA, Spring: Nikki Haley, republikanische Präsidentschaftsbewerberin und ehemalige UN-Botschafterin, spricht bei einer Wahlkampfveranstaltung. Foto: David J. Phillip/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Wahlkampf in den USA - Haley in Texas

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US-Vorwahlen: Haley gibt auf – Weg frei für Trump

Nikki Haley steigt aus dem Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner aus. Damit ist der Weg für eine erneute Kandidatur von Donald Trump frei. Trump und der amtierende Präsident Biden buhlen nun um die Gunst von Haleys Anhängern.

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Sie war die einzig verbliebene Rivalin von Donald Trump im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner – aber jetzt gibt Nikki Haley auf. Die 52-Jährige zieht ihre Bewerbung zurück, wie sie am Mittwoch in ihrem Heimat-Bundesstaat South Carolina mitteilte. Die frühere Gouverneurin und Ex-UN-Botschafterin hatte am Vortag beim Super Tuesday eine deutliche Niederlage eingefahren.

Sie sei sehr dankbar für die "große Unterstützung", die sie aus allen Teilen des Landes erhalten habe, sagte Haley in Charleston. "Aber es ist nun an der Zeit, meine Kampagne auszusetzen." 

Biden und Trump werben um Haleys Unterstützer

Haley verzichtete bei ihrem kurzen Auftritt darauf, sich mit einer formellen Erklärung – einem "endorsement" – hinter Trump zu stellen. "Es ist nun an Donald Trump, sich die Stimmen von unseren Partei-Mitgliedern und darüber hinaus zu verdienen", sagte sie. "Und ich hoffe, dass er das tut."

Im Wahlkampf hatte Haley ihre Partei eindringlich vor Trump gewarnt. Dieser sei zu sehr von Chaos und persönlichem Groll zerfressen, um bei der Präsidentschaftswahl im November gegen den demokratischen Amtsinhaber Joe Biden zu siegen, machte sie geltend.

Biden und Trump forderten Haleys Anhänger umgehend auf, sich ihnen anzuschließen. Trump rief sie auf, sich "der größten Bewegung in der Geschichte unserer Nation anzuschließen". Biden sagte, es gebe "einen Platz für sie in meiner Kampagne".

Haley mit klarer Niederlage gegen Trump am Super Tuesday

Wie Biden bei den Demokraten konnte Trump bei den Republikanern seine Siegesserie bei den Vorwahlen am Dienstag ausbauen. Der Ex-Präsident triumphierte in 14 von 15 Bundesstaaten und setzte sich so von Haley nahezu uneinholbar ab. Haley landete lediglich im liberal gesonnenen Vermont einen Achtungserfolg – ihren zweiten insgesamt seit Beginn der Vorwahlen. Bei den Demokraten gilt Biden ohnehin als Kandidat gesetzt.

Es lagen noch nicht sämtliche Ergebnisse vor, da schossen sich Trump und Biden bereits aufeinander ein. "Der 5. November wird als allerwichtigster Tag in die Geschichte unseres Landes eingehen", sagte Trump in einer Rede auf seinem Luxus-Anwesen Mar-a-Lago in Florida. Der 77-Jährige warf Biden Versagen bei der Einwanderungspolitik und der Verbrechensbekämpfung vor und schimpfte ihn den "schlechtesten Präsidenten" aller Zeiten.

Biden konterte mit einer Erklärung, in der er Trump als Bedrohung für die Demokratie in den USA darstellte. "Die heutigen Ergebnisse stellen das amerikanische Volk vor eine klare Wahl: Werden wir weiter voranschreiten oder werden wir zulassen, dass Donald Trump uns in das Chaos, die Spaltung und die Dunkelheit zurückzieht, die seine Amtszeit prägten?"

Erneutes Duell zwischen Trump und Biden

Beide Politiker traten bereits 2020 gegeneinander an. Diesmal wären die Rollen jedoch vertauscht. Biden will als Amtsinhaber im November wiedergewählt werden, Trump wäre der Herausforderer. Dass es zu dem Rückspiel kommt, daran zweifelte schon vor dem "Super Tuesday" kaum jemand. Zwar können weder Biden noch Trump überzeugende Beliebtheitswerte aufweisen. Doch in ihren Parteien sind sie faktisch konkurrenzlos.

Wer in den USA Präsidentschaftskandidat der Republikaner oder der Demokraten werden will, muss sich zunächst in parteiinternen Vorwahlen durchsetzen. Offiziell gekürt werden die Präsidentschaftskandidaten erst bei Parteitagen im Sommer.

Mit Informationen von dpa, AFP und Reuters

Video: Nach Super Tuesday steht Duell Trump gegen Biden fest

Super Tuesday: Duell Trump gegen Biden steht fest
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Super Tuesday: Duell Trump gegen Biden steht fest

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