Nahaufnahme von Bier mit Schaum in einem Glas.
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Mit Bier wollen Kirchenvertreter in Oberfranken die Aufmerksamkeit auf anstehende Vorstandswahlen lenken.

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Bier als Wahlkampfhelfer: Süffige Werbeaktion der Kirche

Mit "Kreuzlas-Bräu" will die evangelische Kirche in Oberfranken für die Wahlen zum Kirchenvorstand werben. Es wird derzeit in einer Bayreuther Brauerei gebraut. Das Interesse ist schon jetzt groß - die flüssige Wahlwerbung scheint zu funktionieren.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

"Es wird ein sommerlich-leichtes Bier mit etwa 4,2 Volumenprozent", schwärmt Carsten Brall, Pfarrer in der Stadtkirche Bayreuth, im Gespräch mit BR24. Mit dem "Kreuzlas-Bräu" will die evangelische Kirche in Oberfranken auf die Wahlen zum Kirchenvorstand in den Gemeinden aufmerksam machen und Gläubige motivieren, sich aufstellen zu lassen. Das Bier wird aktuell in einer Bayreuther Brauerei gebraut und soll im Juni ausgeschenkt werden.

Kirche und Bier: ein gutes Team

Die Idee zum "eigenen" Bier hatte eigentlich Michael Sonnenstatter, Pfarrer in einer Nachbargemeinde, erzählt Carsten Brall, der auch Beauftragter des Pfarrkapitels im Dekanatsbezirk Bayreuth-Bad Berneck ist. Für ihn gebe es durchaus Aspekte, Bier mit Kirche zu vereinen, deshalb hat ihn die Idee sofort begeistert: "Im Anschluss an so manche Kirchenvorstandssitzung sitzen wir auch gerne mal bei einem Bier zusammen." In fröhlicher Runde kämen hier immer gute Ideen zustande, außerdem stärke das Beisammensein die Gemeinschaft, so Brall weiter.

Kirchengespräche über einem Glas "Kreuzlas-Bräu"

Auf unkonventionellem Weg soll das Thema nun in die Gemeinden getragen werden und auch dabei helfen, dass Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Die Kirchenvorstandswahl im Oktober sei "wesentlich für unsere Kirche", so Brall weiter. Denn aus den Kirchenvorständen vor Ort bildeten sich über Delegierte die weiteren Gremien der evangelischen Kirche bis hin zur Landessynode. Derzeit steht die Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten im Mittelpunkt. Mitte Mai ist Termin für die sogenannte Wahlankündigung, dann müssen die Namen feststehen. Das Ziel: In den Gemeinden sollen sich doppelt so viele Menschen zur Wahl stellen wie es Sitze gibt. Das sei für viele Gemeinden schon ein "echter Brocken", sagt Brall weiter. Deshalb sei es schon jetzt wichtig, Aufmerksamkeit für die Wahl zu schaffen.

Nachfrage ist bereits da

Dass der Plan aufgeht, zeigt das hohe Interesse am "kirchlichen" Bier, das noch nicht einmal abgefüllt worden ist. Es habe schon viele Anfragen gegeben, wann und wo das Kreuzlas-Bräu zu bekommen sei, schmunzelt Brall. Wenn es im Juni fertig ist, werde es bei verschiedenen Gelegenheiten ausgeschenkt, beispielsweise bei Gemeindefesten oder Wahlpartys: "Hauptsache ist, man kommt mit Menschen ins Gespräch".

Mitgliederrückgang auch in der evangelischen Kirche

Die bayernweiten Kirchenvorstandswahlen am 20. Oktober finden in heiklen Zeiten für die evangelische Kirche statt, denn auch sie verliert seit Jahren Mitglieder und ist gezwungen, ihre Strukturen zu überprüfen. Alle sechs Jahre werden neue Kirchenvorstände gewählt. Die Größe des Kirchenvorstandes hängt dabei von der Größe der Gemeinde ab. Der Kirchenvorstand ist das Leitungsgremium einer Gemeinde, wie es bei der Landeskirche heißt: "Vor allem durch Personalentscheidungen bei Pfarrstellenbesetzungen und bei der Anstellung kirchlicher Mitarbeitenden werden Weichen der Gemeindeentwicklung gestellt. "Aufgerufen zur Wahl sind rund zwei Millionen Mitglieder in rund 1.500 Gemeinden im Freistaat. Seit 2018 kann der Kirchenvorstand auch per Briefwahl gewählt werden.

Mit Informationen von dpa

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