Stolpersteine im Aschaffenburger Stadtgebiet wurden mit unbekannter Flüssigkeit übergossen.
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Stolpersteine im Aschaffenburger Stadtgebiet wurden mit unbekannter Flüssigkeit übergossen.

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Aschaffenburg: Aggressive Flüssigkeit auf Stolpersteine gegossen

An mehreren Standorten in Aschaffenburg ist eine aggressive Flüssigkeit auf Stolpersteine gegossen worden. Die Messingtafeln erinnern an Opfer der NS-Zeit. Die Polizei ermittelt, wie viele Stolpersteine beschädigt wurden - und wie stark.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

In der vergangenen Woche sind in Aschaffenburg Stolpersteine mit einer unbekannten Flüssigkeit übergossen worden. Ob und wie stark sie beschädigt wurden, wird jetzt ermittelt, meldet die Polizei am Montag. Den Ermittlern zufolge ist die genaue Zahl der übergossenen Gedenksteine noch nicht bekannt, ebenso wenig wie der genaue Tatzeitraum. Zu den Hintergründen kann die Polizei derzeit noch nichts mitteilen.

Feuerwehr und Polizei überprüfen Stolpersteine

Gemeinsam mit der Aschaffenburger Feuerwehr hat die Polizei seit Freitag die pflastersteingroßen, quadratischen Messingtafeln überprüft, die an ermordete oder deportierte jüdische Mitbürger erinnern. Dabei stellten die Einsatzkräfte fest, dass Gedenksteine in der Cornelienstraße, der Bustellistraße, der Schwindstraße, der Fabrikstraße und der Herrleinstraße mit einer Flüssigkeit übergossen worden waren. Ihre Oberfläche sei dadurch "angegriffen". Geklärt werden muss jetzt, wie hoch der Sachschaden ist und ob die Gedenksteine ausgebessert oder sogar ersetzt werden müssen.

Stolpersteine werden meist vor ehemaligen Wohnhäusern von NS-Opfern verlegt und tragen als Inschrift deren Namen sowie oft das Geburts- und Todesdatum. Ende Mai hat der Künstler Gunter Demnig, der das Projekt initiiert hat, in Nürnberg den 100 000. Stolperstein verlegt. Das Projekt gilt als das größte dezentrale Mahnmal der Welt.

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