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Verschleppt und ermordet Neue Stolpersteine für Würzburger NS-Opfer

Zum Gedenken an die Würzburger Opfer des Nationalsozialismus wurden am Mittwoch (28.05.14) 24 neue Stolpersteine im Stadtzentrum verlegt. Oberbürgermeister Christian Schuchardt hat zudem eine Gedenktafel enthüllt.

Stand: 29.05.2014 | Archiv

Stolperstein am Würzburger Bahnhofplatz | Bild: BR/Eberhard Schellenberger

Unter 24 neuen Steinen erinnern vier an ermordete Mitglieder der Familie Kirschner. Sie werden in der Veitshöchheimer Straße 1a vor dem ehemaligen Hauptzollamt verlegt. Dort wurde der Zollfinanzrat Albert Kirschner als Jude 1935 aus dem Amt und seiner Dienstwohnung gejagt.

Gedenktafel im Zollamt

Die jüdische Familie Kirschner wurde 1940 nach Südfrankreich und dann nach Ausschwitz deportiert. Nur das jüngste Kind entging der Deportation. Der Sohn der Familie lebt heute in den USA und kann altersbedingt an der Verlegung der Stolpersteine nicht teilnehmen. Zur Erinnerung an die Familie Kirschner wird Oberbürgermeister Christian Schuchardt im Zollamt um 10.30 Uhr eine Gedenktafel enthüllen.

Paten finanzieren Steine

Mit der nunmehr 17. Verlegung seit 2006 erinnern in Würzburg dann 408 Stolpersteine nicht nur an ehemalige jüdische Mitbürger, sondern auch Sinti und Roma, Homosexuelle oder politisch Verfolgte und Ermordete. Jeder Stein wird durch Paten finanziert. An der Aktion Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig beteiligen sich in Unterfranken auch die Kommunen Aschaffenburg, Erlenbach (Lkr. Miltenberg), Estenfeld (Lkr. Würzburg), Kitzingen, Mainbernheim, Marktbreit, Rödelsee, Segnitz (alle Lkr. Kitzingen), Karlstadt (Lkr. Main-Spessart), Ostheim vor der Rhön und Frankenwinheim (Lkr. Schweinfurt).


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