Menschenkette in Nürnberg anlässlich des Jahrestages der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen.
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Menschenkette in Nürnberg anlässlich des Jahrestages der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen.

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Menschenkette für Menschenrechte in Nürnberg

Am 10. Dezember 1948 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet. Anlässlich des Jahrestages haben etwa 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Nürnberg eine Menschenkette gebildet.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Vor dem Hintergrund des Jahrestages der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen hat Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) an diesem 10. Dezember dazu aufgerufen, eine Menschenkette zu bilden. Dazu versammelten sich nach Angaben der Polizei etwa 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Straße der Menschenrechte. Am Abend sollen die 27 Säulen dann farbig angestrahlt werden.

"Einsatz für Menschenrechte fortwährende Verpflichtung"

Hand an Hand reihten sich Hunderte Menschen von der Straße der Menschenrechte entlang einer Gedenkmeile am Frauentorgraben. Sie verbanden damit mehrere Mahnmale der Stadt - etwa das zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma. "In viel zu vielen Ländern dieser Erde werden Menschen aufgrund ihres Einsatzes für die universell gültigen Menschenrechte verfolgt und gerade auch für unsere Stadt bleibt es eine fortwährende Verpflichtung, für die Menschenrechte einzutreten", sagte Oberbürgermeister König.

Nürnberg der Gegenwart steht für Menschenrechte ein

Aufgrund seiner Geschichte setzt sich Nürnberg seit Jahren in besonderer Weise für Menschenrechte ein. 1933 von Adolf Hitler zur "Stadt der Reichsparteitage" gemacht, erinnert heute etwa eine Ausstellung an die Nürnberger Prozesse gegen die Hauptkriegsverbrecher des NS-Regimes. Seit 1993 gibt es in der Stadt die Straße der Menschenrechte, wo auf Säulen die Artikel der Menschenrechtserklärung stehen. Nürnberg richtete zudem das bundesweit erste kommunale Menschenrechtsbüro ein und verleiht alle zwei Jahre den Internationalen Menschenrechtspreis.

Anklage gegen Nazi-Verbrechen

Die Nürnberger Straße der Menschenrechte wurde von dem israelischen Künstler Dani Karavan im Zuge einer Erweiterung des Germanischen Nationalmuseums geschaffen. Auf den Säulen stehen Auszüge der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte in deutscher und jeweils einer anderen Sprache. Das Kunstwerk ist sowohl eine Anklage gegen die Verbrechen der Nationalsozialisten als auch eine Mahnung, dass die Menschenrechte auch heute noch in vielen Staaten der Erde massiv verletzt werden.

Meilenstein im Einsatz für Menschenrechte

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen gilt als Meilenstein im Einsatz für die Menschenrechte. In 30 Artikeln werden bürgerliche, politische, kulturelle, wirtschaftliche und soziale Rechte definiert. Sie gelten für jeden Menschen - unabhängig von Herkunft, Geschlecht oder Religionszugehörigkeit. Die Menschenrechte der Vereinten Nationen sind auch heute noch hochaktuell und wurden in über 500 Sprachen übersetzt. Die Erklärung bildet die Grundlage für weitere 70 Menschenrechtsverträge, heißt es vom Deutschen Institut für Menschenrechte.

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