Das Schleusenhaus am Nussdorfer Wehr in Wien
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Das Schleusenhaus am Nussdorfer Wehr in Wien

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80 Corona-Fälle: Kreuzfahrtschiff aus Passau vor Wien gestrandet

Jähes Ende einer Flusskreuzfahrt: Vor Wien ist ein Schiff gestoppt worden, das in Passau gestartet war und auf dem sich fast die Hälfte aller Passagiere mit dem Coronavirus infiziert hatte. Sie werden jetzt mit Bussen nach Deutschland gebracht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Vor Wien ist ein Kreuzfahrtschiff aus Passau gestrandet, auf dem 80 der 178 Passagiere positiv auf das Coronavirus getestet worden sind.

Mit Bussen nach Hause

Das Schiff war in Passau gestartet. Die Infektionen seien dann bei Tests in Wien festgestellt worden, nachdem es erste Menschen mit Krankheitssymptomen an Bord gegeben hatte. Seit Mittwochabend lag das Kreuzfahrtschiff an einer Schleuse im Stadtteil Nussdorf vor Anker. Alle Urlauber mussten über Nacht in Quarantäne auf dem Schiff bleiben.

Wie eine Sprecherin des medizinischen Krisenstabs der Stadt Wien auf BR-Anfrage mitteilt, werden noch heute alle 178 Passagiere mit vier Reisebussen nach Leipzig gebracht. Die erkrankten und gesunden Touristen werden für den Transport getrennt. Was mit den Urlaubern, die ihre Reise in Passau angetreten hatten, in Leipzig passiert, ob sie dort in einem Quarantänehotel untergebracht oder von Leipzig aus nach Hause gebracht werden, ist unklar.

Nicht der erste Fall auf einem Donau-Kreuzfahrtschiff

Bereits vor wenigen Wochen gab es Corona-Fälle auf einem Kreuzfahrtschiff, das von Passau nach Budapest unterwegs war. Die ungarischen Behörden ordneten an, die 16 positiv Getesteten, ihre 13 Begleitpersonen sowie den einzig ungeimpften Urlauber auszuschiffen. Die Passagiere wurden in ein Quarantänehotel in Budapest gebracht. Dort blieben sie drei Tage. Wie Schiffsreisen-Anbieter "Nicko Cruises" mitteilt, wollten sich die ungarischen Gesundheitsbehörden dann aber doch nicht offiziell der Gäste annehmen. Es wurden demnach keine PCR-Tests angeordnet und durchgeführt.

Gesundheitsamt Passau nicht zuständig

Ein medizinischer Dienstleister brachte daher die Urlauber in Minibussen zurück nach Passau. Von dort ließen sich die Betroffenen entweder von Verwandten abholen oder vom medizinischen Dienstleister nach Hause bringen. Andere fuhren selbst mit dem Auto zurück.

Das Gesundheitsamt in Passau war nicht involviert. "Allein die Tatsache, dass Fahrten des Schiffes oft in Passau beginnen oder enden, begründet keine Zuständigkeit für das Gesundheitsamt Passau", hieß es auf BR-Anfrage.

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