Bayern 1


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Energie sparen Energiespartipps für daheim im Überblick

Energie sparen lohnt sich: Mit diesen einfachen Tipps sparen Sie bares Geld beim Trockner, Kühlschrank, Wasserhahn, Heizung & Co. Und beim Kochen.

Stand: 18.10.2023 15:17 Uhr

Ein Mann belädt eine Waschmaschine | Bild: mauritius-images

https://www.ardaudiothek.de/episode/besser-leben-der-bayern-1-nachhaltigkeitspodcast/wie-kann-ich-daheim-einfach-strom-sparen/bayern-1/10833719/

Energie sparen in der Küche:

  • Wasser kochen mit dem Deckel auf dem Topf - das Erhitzen von ungefähr 1,5 Litern Wasser geht damit dreimal schneller als ohne Deckel. Bis zu 40 Euro jährlich können so etwa mit dem konsequenten Einsatz vom Topfdeckel eingespart werden.
  • Wasser bei älteren Herden mit dem Wasserkocher erhitzen: Bei alten gusseisernen Platten, aber auch bei moderneren Ceran-Kochfeldern ist es energiesparender, den Wasserkocher zum Aufkochen zu verwenden. Diese Kochfelder sind träge und erwärmen sich nur langsam. Bei Induktion kann das Wasser direkt im Topf zum Kochen gebracht werden: Schlägt der Wasserkocher sogar den Induktionsherd?
  • Induktionsherde verbrauchen im Vergleich zu einem Ceranherd weniger Strom. Im Schnitt zwischen 15 und 30 Prozent.
  • Umluft sorgt im Vergleich zu Ober- und Unterhitze für eine bessere Wärmeverteilung im Ofen. Dadurch kann auch die Backtemperatur um mindestens ein Fünftel reduziert werden - was natürlich deutlich energiesparender ist. Außerdem können Sie dann mehrere Backbleche gleichmäßig garen lassen.
  • Bei der Spülmaschine auf das Eco-Programm setzen.
  • Spülmaschine direkt an den Warmwasseranschluss anschließen: Die meisten Spülmaschinen (ca. 95%) sind dafür geeignet, direkt an das Warmwasser in der Küche angeschlossen zu werden (Bedienungsanleitung!). Das Erhitzen des Wassers im Geschirrspüler verbraucht die meiste Energie. Mit einer Heizspirale, die wie ein Durchlauferhitzer, das Wasser auf 50 (ECO) oder auch auf standardmäßige 65 Grad erwärmt. Im günstigsten Fall halbiert sich der Verbrauch.
  • Kühlschranktemperatur richtig einstellen: Für das Gefrierfach oder den Gefrierschrank reichen minus 18 Grad, für den Kühlschrank 8 Grad. Jedes Grad niedriger kostet nur unnötig Energie und damit bares Geld.
  • Gefrierschrank regelmäßig abtauen, denn eine dicke Eisschicht isoliert das Gerät sozusagen vor der eigenen Effizienz: So spart der Gefrierschrank Strom.
  • Kaltes Wasser aus dem Hahn holen und trinken, spart Geld und Energie. Wir haben fast überall in Deutschland eine hervorragende Trinkwasserqualität aus dem Wasserhahn.
  • Wenn Sie sehr alte Geräte haben, könnte die Frage, ob sich ein Neugerät lohnt, hier eine Antwort finden: Energieverbrauch berechnen.

Energie sparen beim Waschen

  • Waschmaschine immer voll beladen. Um die Waschleistung nicht zu beeinträchtigen, bedeutet "voll", dass bei der Schmutzwäsche in der Trommel oben immer noch eine Handbreit Luft sein sollte.
  • Eco Programm wählen - auch wenn es deutlich länger dauert. Dass sich bei längerem Waschen der Energieverbrauch reduzieren soll, mag irritieren - lässt sich aber mit einem ganz einfachen Beispiel erklären: Wer mit dem Auto 160 km/h fährt, ist (bei hohem Spritverbrauch) schneller am Ziel. Wer dagegen nur 80 km/h fährt, benötigt für die gleiche Strecke zwar etwas länger, spart dafür aber viel Kraftstoff.
  • Kein Warmwasseranschluss für die Waschmaschine: Viele Haushalte haben im Keller, wo die Waschmaschine oft steht, gar keinen Warmwasseranschluss. Zudem sind nur wenige Waschmaschinen dafür technisch geeignet: "Weil die Waschmaschinen einen zusätzlichen Wasseranschluss brauchen, um ordentlich auch Wollwäsche noch waschen zu können", erklärt Norbert Endres Energieexperte der Verbraucherzentrale Bayern, "damit die nicht einläuft, weil dauernd heißes Wasser reinkommt."
  • Auf den Trockner verzichten, wenn möglich: Eine Ladung Wäsche zu trocknen verbraucht teils so viel wie zwei 60-Grad-Wäschen. Eine gute Alternative im Winter ist übrigens Frosttrockenen.
  • Wenn Trockner, dann vorher gut schleudern: 1.200 oder 1.400 Umdrehungen in der Waschmaschine sorgen dafür, dass der Trockner nicht mehr so lange für die Trocknung benötigt und damit auch weniger Strom verbraucht.
  • Trockner ohne Wärmepumpe verbrauchen häufig doppelt, manchmal sogar dreifach so viel Strom wie Wäschetrockner mit Wärmepumpe, allerdings wird das Energielabel für Wäschetrockner erst 2024 erneuert. Daher die Empfehlung: Wenn ein neuer Trockner, dann mit A und drei Pluszeichen hintendran.

Viele Menschen überlegen, eine Photovoltaikanlage anzuschaffen. Auf dem Dach - oder auch in einer Mini-Variante für den Balkon. Das "Besser leben"-Team hat nachgeforscht: Wann lohnt sich eine Photovoltaikanlage?

Energie sparen bei der Warmwasser-Aufbereitung und beim Heizen

  • Händewaschen mit kaltem Wasser ist genauso hygienisch wie mit warmem. Und sogar besser für die Haut (Was macht die Hände richtig sauber?). Und damit für das bisschen Wasserentnahme nicht jedes Mal die ganze Maschinerie für die Warmwasseraufbereitung angeworfen werden muss (und das warme Wasser dann oft nur im Rohr bleibt, weil wir schon längst fertig sind mit Händewaschen), einfach alle Armaturen grundsätzlich auf "kalt" stellen.
  • Elektrische Warmwasserbereitung und alte Heizungspumpen sind die Klassiker in Sachen Stromverschwendung. Gerade bei alten Pumpen läppert es sich übers Jahr schnell mal auf weit über hundert Euro an Mehrkosten - während neue, hocheffiziente Modelle ihre Leistung nach Bedarf selbst regulieren.
  • Temperaturvorgabe regulieren: Wenn es blöd läuft, bollert die Heizung im Keller auch im Sommer. Nämlich dann, wenn die Temperaturvorgabe moderner Anlagen zu hoch eingestellt ist. Diese Einstellung signalisiert der Anlage über Außentemperaturfühler, wenn es Zeit wird warm zu laufen. Allerdings wird das in der Regel über einen Tagesmittelwert ermittelt. Bei 17 Grad Voreinstellung läuft die Heizung auch an, wenn es tagsüber schon oder noch warme 22 hat. "Runter mit der Temperatur, bis es irgendwann sozusagen wehtut", rät deshalb Heizungsbauer Andreas Kohl aus Bobingen, im Landkreis Augsburg, "bei mir zuhause, habe ich es auf acht Grad stehen. Die meisten Heizungen haben auch eine manuelle Funktion. Man kann sie dann wirklich ausschalten, sodass nur noch Warmwasserbereitung stattfindet." Wie Sie am besten heizen und lüften und wie viel Energie nur eine kleine Veränderung der Raumtemperatur bedeutet, lesen Sie hier: Was kostet ein Grad mehr?
  • Elektrische Heizungen sind oft die Ursache für unerklärlich hohe Stromrechnungen oder Nachzahlungen. Der Strom, mit dem diese Zusatzheizungen betrieben werden, muss erst aus anderen Energieträgern (Öl, Gas, Kohle ...) gewonnen werden. Außerdem zu beachten: Wer seine fest installierten Heizkörper über so genannte Verdunster-Röhrchen abrechnet, zahlt doppelt: Die von den Zusatzheizungen produzierte Wärme über die Stromrechnung - und die mollige Zimmertemperatur, die sich dann auch auf die Verdunsterröhrchen auswirkt.
  • Wenn schon Zusatzheizung, dann eher Strahlungsheizkörper mit Thermostat, also Infrarotplatten, verwenden.
  • Geld sparen mit dem Duschrechner: Mit dem Duschkostenrechner der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen können Sie für Ihre Familie an Ihrem Wohnort die individuellen Kosten berechnen. Und auch, wo Sie noch einsparen können.

Warmwasser und Heizung sind in den meisten Haushalten die größten Energieposten. Lesen Sie dazu: Wie kann ich am besten Gas sparen?

Energie Sparen im Alltag?

Welcher Staubsauger spart mehr Strom - der mit Kabel oder der mit Akku?

  • LED-Energiesparlampen sind um das Drei- bis Fünffache sparsamer als die alten Glühbirnen. LED-Lampen weisen die beste Gesamt-Ökobilanz aller energiesparenden Beleuchtungsformen auf. Am schlechtesten werden übrigens die Glüh- und Halogenlampen bewertet.
  • Glühbirnen auswechseln: Überlegen Sie, welche Lampen und Leuchten täglich länger als eine Stunde in Benutzung sind. Genau dort liegen die großen Sparpotenziale. Bei drei Stunden Brenndauer kann eine 11-Watt-Energiesparlampe gegenüber einer alten 60-Watt-Glühlampe gut 50 KWh pro Jahr einsparen.
  • "Notebooks sind oft etwa dreimal sparsamer als Desktop-PCs mit Monitor", sagt Norbert Endres, "weil sie für den mobilen und akkuschonenden Einsatz optimiert worden sind." Und übrigens: Ein TFT-Monitor benötigt fast genau so viel Strom wie der Rechner, an dem er hängt. Und: Ein Tablet ist in etwa dreimal sparsamer als ein Notebook.
  • Akku Staubsauger statt Kabel? In einem Vergleich der Stiftung Warentest (02/21) schneiden die kabellosen Staubsauger beim Stromverbrauch durchwegs besser ab (sehr gut/gut) als die Testsieger mit Kabel und Stecker. Allerdings machen die Akkugeräte schneller schlapp. Bei voller Saugleistung halten die besten (und damit leider auch teuersten) Geräte etwa 30 Minuten durch.
  • Ladegeräte abziehen: Zwar arbeiten moderne Ladegeräte und Netzstecker nicht mehr so verlustreich wie früher. Die mittlerweile flachen Netzteile von Smartphones oder Ladegeräte für elektrische Zahnbürsten beanspruchen nur noch relativ wenig Strom für sich selbst. Das gilt auch für viele neue Geräte im Standby-Betrieb wie etwa Fernseher. Dank der EU-Öko-Design-Richtlinie muss der Verbrauch im Standby bei einer längeren Auszeit sogar unter einem Watt liegen. Entsprechend liegen die Stromkosten pro Gerät auch unter zwei Euro im Jahr. Natürlich kann sich das je nach Anzahl der Geräte dennoch auf einen größeren Betrag summieren.

Was tun, wenn meine Stromrechnung auf einmal sehr hoch ist?

Wer auf seiner Stromrechnung plötzlich heftige Ausschläge nach oben vorfindet und sich nicht erklären kann, wie das zustande kommt, sollte einen Termin mit einem Energieberater vereinbaren.

Wenn Sie bereits einen konkreten Verdacht haben, können Sie sich aber auch ein professionelles Messgerät ausleihen, um verlässliche Verbrauchszahlen des entsprechenden Gerätes zu ermitteln. Messgeräte bekommen Sie zum Beispiel bei den Energieberatungen der Verbraucherzentralen, aber auch bei vielen Volkshochschulen, dem Bund Naturschutz und sogar in öffentlichen Büchereien. Eine Verleihliste und eine Übersicht von Verleihstellen des Energiemonitors über die Postleitzahl finden Sie unten bei den weiterführenden Links.

Hilfe beim Energiesparen für Bedürftige  

Vor allem Menschen mit schmalem Geldbeutel leiden besonders unter den hohen Energiepreisen. Denn einige Maßnahmen und technische Hilfen kosten erstmal Geld, bevor sie mehr Effizienz in den Haushalt bringen. Wer Arbeitslosengeld II (sog. "Hartz IV"), Sozialhilfe, Grundsicherung oder Wohngeld bezieht, kann deshalb die Leistungen des Stromspar-Checks in Anspruch nehmen. Ein Projekt der Caritas und der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands mit Standorten in über 150 deutschen Städten und Landkreisen. Auch Menschen mit geringer Rente, Kinderzuschlag oder einem Einkommen unter dem Pfändungsfreibetrag können teilnehmen. Ein einfacher Nachweis ist erforderlich.  

Beim Stromspar-Check kommen Energieberaterinnen in den Haushalt und prüfen Sparpotentiale an Elektrogeräten, beim Licht und fragen auch das Verhalten ab, erklärt Susanne Wich, Projektleiterin beim Stromspar-Check am Standort Fürth: "Wer duscht wie oft und wie lange? Wie oft läuft die Waschmaschine? Wie lange brennt das Licht im Flur? Das wird alles erfasst und im Anschluss an den Besuch in eine Datenbank eingegeben, wo der Verbrauch dann hochgerechnet wird." Zudem ergibt sich dann, welche Energiesparhilfen konkret etwas bringen, von der LED-Energiesparlampe, über schaltbare Steckerleisten bis hin zum Perlator, die gegebenenfalls auch eingebaut werden.  

Energiespar-Beratung telefonisch

Auch wenn es in Ihrer Stadt keinen Stromspar-Check gibt, können Sie sich zumindest online oder telefonisch beraten lassen. Wer beispielsweise seinen alten Kühlschrank austauscht, um Strom zu sparen, bekommt immerhin bis zu 100 Euro Zuschuss für diese Maßnahme. Nach etwa einem Jahr kommt dann der Gegencheck, erklärt Susanne Wich von der kirchliche Beschäftigungsinitiative e.V. in Fürth: "Weil man natürlich gucken will, ist das auch alles so eingetroffen, wie man's geplant hat. Was man ungefähr rauskriegen müsste, im Rahmen der Jahresverbrauchsabrechnung. Und über das Monitoring wird geschaut: Stimmt das überhaupt?"  

Quellen und Links rund ums Stromsparen

Was spart mehr Strom - Wasserkocher oder Herd?

Und was ist ökologischer: Spülmaschine oder spülen per Hand?

Was ist die perfekte Kühlschranktemperatur: Kühlschranktemperatur richtig einstellen

Induktion oder Ceran? Induktionsherde sind sparsamer als Ceran.

Ist Umluft energiesparender? Warum Sie auf das Vorheizen verzichten können

Strom sparen mit der Spülmaschine? Spülmaschine oder spülen per Hand?

Energie sparen mit der richtigen Waschtemperatur: Wird Unterwäsche bei 30 Grad wirklich sauber?

Welche Glühbirne? : Halogen, LEDs und Co - So finden Sie die richtige Glühbirne und sparen Geld

Podcast "Besser leben. Der Bayern 1 Nachhaltigkeitspodcast"

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Alle Folgen zum Nachlesen finden Sie auf der Übersichtsseite "Besser leben. Der BAYERN 1 Nachhaltigkeitspodcast"

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