Zwei Kinder stehen sich gegenüber und schneuzen beide in ein Taschentuch.
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Was tun bei einer Sommergrippe und wie sind die Symptome? (Symbolbild)

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Lästige Sommergrippe: Ursachen, Symptome und Behandlung

Sommerferien – Zeit für jede Menge Spaß. Gemein, wenn einen ausgerechnet dann ein Infekt erwischt. Die sogenannte Sommergrippe ist zwar lästig, aber meist harmlos. Was kann man tun, wenn es einen trotz Hitze eiskalt erwischt hat?

Über dieses Thema berichtet: Abendschau am .

Hauptsaison der Sommergrippe ist – es liegt auf der Hand – der Sommer. Allerdings führt der Name auf andere Weise auf die falsche Fährte. Eine Sommergrippe hat nichts mit einer "echten" Grippe (Influenza) zu tun, die meist im Winter grassiert. Zwar werden beide Erkrankungen von Viren hervorgerufen, aber eine Sommergrippe verläuft deutlich leichter als eine Influenza. Man spricht umgangssprachlich bei Erkältungen im Sommer von einer Sommergrippe.

Was sind die Symptome einer Sommergrippe?

Die Symptome einer Sommergrippe gleichen denen einer einfachen Erkältung: Schnupfen, Husten, manchmal Halsschmerzen, eventuell leichtes Fieber, Gliederschmerzen und Schlappheit. Die Erkrankung entwickelt sich langsam und die Symptome kommen nach und nach.

Was sind die Symptome einer "echten" Grippe?

Eine Influenza, die "echte" Grippe, beginnt ganz plötzlich. Schlagartig geht es einem sehr schlecht. Typische Grippesymptome sind: Fieber, Husten, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen. Man fühlt sich sehr krank. Grippewellen, also Zeiten mit einer erhöhten Influenza-Aktivität, beginnen meistens im Januar und dauern drei bis vier Monate. Im Sommer hat man nur sehr selten Fälle von Grippe, da die Viren empfindlich auf UV-Licht und Wärme reagieren.

Wie steckt man sich mit Sommergrippe an?

Es gibt über 200 verschiedenen Viren, die eine Erkältung – auch grippaler Infekt genannt – verursachen können. Im Winter sind in der Regel Rhinoviren die häufigsten Auslöser für eine Erkältung. Sie werden über Tröpfchen- oder Schmierinfektion weitergegeben.

Im Video: "Sommergrippe" grassiert: Husten, Schnupfen, Halsweh und ziemlich platt

Die "Sommergrippe" ist meist harmlos, die Symptome sind einer Erkältung ähnlich. Händewaschen hilft vor beiden Erkrankungen.
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Die "Sommergrippe" ist meist harmlos, die Symptome sind einer Erkältung ähnlich. Wichtig: Sie hat nichts mit der "echten" Grippe zu tun.

Im Sommer kommen allerdings vermehrt die sogenannten Enteroviren ins Spiel. Sie gelten als Auslöser einer Sommergrippe. Diese Erreger vermehren sich im Darm und werden auf der Toilette mit dem Stuhl ausgeschieden. Durch mangelnde Hygiene werden sie via Schmierinfektion durchs Händeschütteln oder beim Essen übertragen. Neben einer Sommergrippe können die Erreger unter anderem auch die Hand-Fuß-Mund-Krankheit, eine Herzmuskelentzündung, eine Lungenentzündung und andere Erkrankungen auslösen.

Bei Erkältungssymptomen – auch auf Corona testen

Auch wenn es keine Corona-Schutzmaßnahmen mehr gibt: Das Virus ist deswegen nicht verschwunden. Da die Symptome denen einer Erkältung bzw. einer Sommergrippe gleichen können, sollte man daher auch immer die Möglichkeit einer Corona-Infektion in Betracht ziehen. Ein Test kann das Coronavirus nachweisen.

Wie kann man Sommergrippe behandeln?

Selbst bei aller Vorsicht lässt sich eine Sommergrippe nicht immer vermeiden. Falls das Virus bereits zugeschlagen hat, können untenstehende Tipps für Linderung sorgen. Leider gibt es kein Mittel, das die Sommergrippe verkürzt. Auch Antibiotika wirken nicht, denn die schlagen nur bei Bakterien an. Das Immunsystem muss eine Virusinfektion selbst bekämpfen, dabei kann man es nur unterstützen.

So kann man Beschwerden lindern

  • Körperliche Schonung: Mindestens die ersten zwei Tage sollte man im Bett bleiben und sich schonen. Auch danach sollte man, wenn man sich draußen aufhält, lieber im Schatten bleiben.
  • Starkes Schwitzen und Durchfall können den Elektrolythaushalt durcheinanderbringen, eine würzige Suppe gleicht das wieder aus.
  • Es ist sehr wichtig, viel zu trinken, denn das unterstützt das Immunsystem. Schleim kann sich besser lösen. Ideal sind Kräutertee und Fruchtsaftschorle, aber nicht eisgekühlt.
  • Inhalationen helfen, die Schleimhäute anzufeuchten und von Schleim zu befreien.
  • Nasenspülungen mit salzigem Wasser durchführen – das lässt die Nasenschleimhäute schonender abschwellen als mit Nasenspray.
  • Um das Immunsystem zu unterstützen, sollte man frisches Obst essen, denn Vitamine unterstützen die Abwehrkräfte.
  • Halsbonbons lutschen und mit Salbeitee gurgeln – das ist wohltuend für den Hals und lindert die Entzündung.
  • Fieber belastet in der Sommerwärme besonders. Hier helfen kalte Wadenwickel – am besten mit einem Spritzer Essig im Wasser – oder eine fiebersenkende Tablette.
  • Große Hitze und direkte Sonneneinstrahlung sowie Räume mit trockener oder verrauchter Luft sollten gemieden werden.

Im Video: Tipps bei Erkältungskrankheiten

Frau liegt auf dem Sofa und schnäuzt sich die Nase.
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Schnupfen, Husten, Kopfweh - was können wir tun? Helfen Hausmittel, Tees, Inhalationen?

Wie lange dauert eine Sommergrippe?

Meist ist eine Sommergrippe – respektive eine Erkältung – in weniger als einer Woche auskuriert, doch man sollte sich noch eine Weile schonen. Denn in seltenen Fällen kann das Virus auf den Herzmuskel oder die Lunge übergreifen. Alarmsignale sind, wenn jemand nach der Erkältung wenig belastbar ist, zum Beispiel auf einmal nur noch schwer atmend die Treppe hochkommt.

Kann man einer Erkältung vorbeugen?

Der Vorbeugung sind Grenzen gesetzt: Eine Impfung gegen Erkältung allgemein ist wegen der vielen verschiedenen Virenarten nicht möglich. Da die Erreger vor allem durch Tröpfcheninfektion, also beim Sprechen, Husten oder Niesen, übertragen werden, ist ein Entkommen schwierig. Vor allem größere Menschenansammlungen, sei es auf Sommerfesten, im Urlaubsflieger oder im Schwimmbad, sind riskant.

Wie kann man eine Infektion vermeiden?

Wer sich Krankheitserreger vom Hals halten möchte, sollte vor allem für ein robustes Immunsystem sorgen. Die bewährten Ratschläge dafür sind: regelmäßige Bewegung, möglichst wenig Stress sowie Zurückhaltung bei Alkohol- und Tabakkonsum. Außerdem vitaminreiche Ernährung. Bei Kontakt mit vielen Menschen sollte auch auf Hygiene geachtet werden, zum Beispiel durch häufiges Händewaschen. Das schützt auch vor dem Erreger der Sommergrippe, der durch Schmierinfektion übertragen wird. Auch das Tragen einer Maske ist eine bewährte Option, sich vor Erregern – und nicht nur vor dem Coronavirus – zu schützen.

Weitere Tipps, die vor Infekten schützen

  • Wechseln Sie nasse Kleidung – zum Beispiel im Schwimmbad oder nach einem Regenschauer – sofort, um Ihren Körper vor Auskühlung zu bewahren.
  • Halten Sie sich nicht zu lange in kaltem Wasser auf – das gilt besonders für Kinder.
  • Meiden Sie stark klimatisierte Räume und stellen Sie die Klimaanlage im Auto nicht zu kühl ein.
  • Zu lange Sonnenbäder schwächen das Immunsystem.

Kälte oder Hitze – zu viel ist zu viel

Oft unterschätzt wird bei hohen Temperaturen das Risiko einer Auskühlung. Nasse Badekleidung, kalte Füße in Sandalen, Zugluft durch geöffnete Fenster oder Ventilatoren oder zu kalt eingestellte Klimaanlagen machen anfällig für Viren-Angriffe. Aber auch zu viel Hitze, etwa durch intensive Sonnenbäder, schwächt den Organismus.

Zudem trocknen die Schleimhäute in Mund und Nase schnell aus, wenn ein erhitzter Körper der Zugluft ausgesetzt ist. Die Viren finden dann leicht ihren Weg ins Körperinnere. Generell sollten starke Temperaturschwankungen vermieden werden – sprich in kühlen Räumen oder am Abend empfiehlt sich einfach eine weitere Kleidungsschicht.

Warum wird man gerade im Urlaub oft krank?

Warum trifft viele ein Infekt ausgerechnet in den ersten Urlaubstagen? In den letzten Tagen vor Urlaubsbeginn haben die meisten besonders viel Stress: Projekte in der Arbeit müssen abgeschlossen und gleichzeitig der Urlaub vorbereitet werden – packen, einkaufen, Haustiere unterbringen, Zeitung abbestellen und mehr. Auch die Anreise kann eine große Belastung sein, mit Warteschlangen an Schaltern, Staus auf der Autobahn oder quengelnden Kindern auf den Rücksitzen.

In Urlaubsländern lauern außerdem oft Viren, die unserem Immunsystem unbekannt sind. Die Viren haben es leichter, den Körper anzugreifen, wenn dieser zum Beispiel durch ungewohntes Essen oder eine Magen-Darm-Verstimmung geschwächt ist.

Im Video: Der Viren-Check für Kinder erklärt

Der Viren-Check | Checker Tobi (Tobias Krell) umgeben von Viren-Modellen
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Checker Tobi

Dieser Artikel ist erstmals am 16.08.2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

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