Zapfsäule (Symbolbild)
Bildrechte: picture alliance / pressefoto_korb | Micha Korb

Zapfsäule (Symbolbild)

Per Mail sharen
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Hohe Spritpreise: Woran es liegt und was Verbraucher tun können

Pünktlich zur Ferienzeit ist Tanken wieder besonders teuer. Das liegt am gestiegenen Ölpreis, aber auch am überhöhten Preisniveau an den Tankstellen. Worauf Autofahrer beim Tanken achten können, damit es möglichst günstig ist.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Ab in den Urlaub, aus den Autoradios schallen Sommerhits – und an den Tankstellen überschlagen sich die Preise. Laut einer ADAC-Auswertung vom Dienstag hat sich der Preis für einen Liter Diesel in den vergangenen vier Wochen um 12,6 Cent verteuert und liegt in Deutschland derzeit bei durchschnittlich 1,759 Euro. Einer der höchsten Werte seit Februar 2023.

Hilflos ausgeliefert sind Verbraucher aber nicht. Wer ein paar Dinge beachtet, kann die Spritpreise um einiges drücken. In der Früh losfahren und vorher noch schnell volltanken, davon rät der ADAC zum Beispiel ab. In den frühen Morgenstunden seien die Preise am höchsten, am Abend zwischen 21 und 22 Uhr hingegen am günstigsten. Auch im Zeitraum zwischen 18 und 19 Uhr ist der Sprit laut ADAC nicht so teuer. Wer zu diesen Uhrzeiten tankt, kann bis zu neun Cent je Liter sparen im Vergleich zur teuersten Tageszeit um sieben Uhr.

Am Abend tanken und Preise vergleichen

Wer sparen will, sollte auch die Preise der verschiedenen Tankstellen vergleichen. Die Preisunterschiede liegen laut ADAC bei bis zu sieben Cent je Liter. Autobahntankstellen seien oft noch deutlich teurer. In Tank-Apps können sich Autofahrer die aktuellen Preise von vielen der über 14.000 Tankstellen in Deutschland anzeigen lassen.

Entscheidend ist laut ADAC aber auch die Fahrweise. Wer gleichmäßig fährt und weniger stark beschleunigt, kann bis zu 20 Prozent Sprit sparen und somit die Kosten um einiges senken.

Preise für Diesel steigen stärker als für Benzin

Besonders von den Preissteigerungen betroffen sind Dieselfahrer. Der Preis nähert sich immer mehr dem teureren Super E10 Benzin an. Ende Mai betrug der Abstand zwischen den Treibstoffen noch mehr als 23 Cent, mittlerweile liegt Diesel nur noch 9,7 Cent hinter dem teureren Super E10 Benzin. Eine bemerkenswerte Aufholjagd, da Diesel um etwa 20 Cent niedriger besteuert wird und auch die Benzinpreise wenig nachgeben. Aktuell zahlen Autofahrerinnen und Autofahrer im Schnitt 1,856 Euro für einen Liter Super E10 - ein Preisanstieg von 5,9 Cent in den vergangenen vier Wochen.

Warum die Preise steigen

Einer der Gründe für die gestiegenen Preise an den Zapfsäulen ist der Ölpreis. Er hängt von der Jahreszeit, von der politischen Lage und von Angebot und Nachfrage am weltweiten Rohölmarkt ab. So meldeten die USA in den vergangenen Wochen einen ungewöhnlich starken Rückgang der landesweiten Rohölbestände. Außerdem liefern große Förderländer wie Saudi-Arabien oder Russland seit einiger Zeit weniger Öl.

Durch die reduzierte Menge ist der Rohölpreis in den vergangenen Wochen stark gestiegen. Nach Einschätzungen des Automobilverbandes ADAC lassen sich die hohen Spritpreise dadurch aber nur zum Teil erklären.

ADAC: Preisniveau an den Tankstellen seit Monaten überhöht

Der Automobilverband begründet die aktuelle Teuerungswelle auch durch die höhere Nachfrage nach Sprit im Sommerreiseverkehr und die gestiegene Nachfrage nach Heizöl. Ein noch wesentlicheres Problem sei aber, dass das Preisniveau an den Tankstellen seit Monaten deutlich überhöht sei. Tankstellenbetreiber wie Aral, Shell, Jet oder die freien Tankstellen orientieren sich bei der Preisbildung auch an der Konkurrenz. Verbraucher könnten die Preise "drücken", indem sie stets die günstigste Zapfsäule ansteuerten, rät der ADAC.

Wie sich die Preise weiterentwickeln

Der ADAC geht davon aus, dass die Preise in diesem Jahr so hoch bleiben werden oder sogar noch steigen. Das liege daran, dass die Rohölförderungen voraussichtlich weiter reduziert werden und gleichzeitig die Nachfrage steigt. Autofahrerinnen und Autofahrer müssten sich aber auch langfristig auf höhere Preise für Diesel und Benzin einstellen.

CO₂-Preis für Diesel und Benzin steigt 2024

Die Bundesregierung will den CO₂-Preis für fossile Brennstoffe zum ersten Januar 2024 von 30 auf 40 Euro pro Tonne anheben. 2025 soll er auf 50 Euro pro Tonne steigen. Die CO₂-Abgaben sollen in den sogenannten Klima- und Transformationsfonds fließen, ein Sondervermögen, das die Bundesregierung für milliardenschwere Investitionen in den Klimaschutz und den Umbau der Wirtschaft eingerichtet hat. Gleichzeitig soll der höhere CO₂-Preis Benzin- und Dieselfahrer anspornen, auf klimafreundlichere Alternativen wie ein Elektroauto umzusteigen.

Grafik: Entwicklung Kraftstoffpreise in Bayern

Im Video: Ausgerechnet zur Hauptreisezeit sind die Spritpreise gestiegen

Es sind Sommerferien: Viele Familien wollen verreisen und ausgerechnet jetzt sind die Spritpreise wieder gestiegen.
Bildrechte: BR
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Es sind Sommerferien: Viele Familien wollen verreisen und ausgerechnet jetzt sind die Spritpreise wieder gestiegen.

Dieser Artikel ist erstmals am 16.08.2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!