Die erste KI-Ampel Bayerns ging in Essenbach im Landkreis Landshut in Betrieb.
Bildrechte: BR/Fabian Schöpf

Die erste KI-Ampel Bayerns ging in Essenbach im Landkreis Landshut in Betrieb.

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

KI-Ampel regelt Straßenverkehr: Bayernweit erster Einsatz

Erstmals wird auf den Straßen Bayerns Künstliche Intelligenz eingesetzt. Eine Ampel, die mehr kann als nur Rot, Gelb oder Grün: Die "Ampel der Zukunft" soll ab sofort den Verkehr so steuern, dass er sicherer und flüssiger fließen kann.

Über dieses Thema berichtet: Tagesschau am .

In der Gemeinde Essenbach in Niederbayern gibt es jetzt eine Ampel, die mit neuer Technik den Verkehrsfluss verbessern und sicherer machen soll: Sie gilt als die "Ampel der Zukunft". Mithilfe Künstlicher Intelligenz soll an einer Kreuzung der Verkehrsfluss optimiert werden.

Heute hat Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) die "Ampel der Zukunft" vorgestellt. Sie bietet den Angaben nach deutlich mehr, als den Verkehr für bestimmte Fahrtrichtungen freizugeben: etwa Vorfahrt für Blaulicht-Fahrzeuge, einen Abbiege-Assistenten und automatische Grünphasen durch Kameraerfassung.

Vorrang für Blaulicht

Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Essenbach können von der Ampel eine sofortige Grünphase anfordern: So wird der Weg für die Feuerwehr freigemacht und andere Autos, die dem Einsatzfahrzeug sonst an der roten Ampel im Weg stehen würden, können somit wegfahren.

Mehr Sicherheit für Radverkehr

Mehr Sicherheit im Radverkehr soll ein Kollisionswarner bringen. Das System wird laut Ministerium von einem Kameradetektor mit Künstlicher Intelligenz gesteuert. Ein orangefarbenes Blinklicht am Ampelmast zeigt Gefahr an.

Radler bleiben in Fahrt

Für Radfahrer gibt es weitere Hilfsmittel: Eine Säule an der St 2615 (vormals B15) etwa 100 Meter vor der Kreuzung ermittelt über einen Sensor die Geschwindigkeit eines Radfahrers. Auf dieser Basis empfiehlt sie ihm, wie er seine Geschwindigkeit anpassen muss, um die Ampel bei Grün zu erreichen. Zudem sei es möglich, die Grünphase für Radler, die sich der Ampel nähern, zu verlängern. Die Erkennung erfolge über einen Radardetektor, der die Befehle an die Ampel weitergibt.

Was Radartaster und Kameras möglich machen

Eine mit Künstlicher Intelligenz ausgestattete Kamera erkennt, ob Fußgänger die Straße überqueren möchten. Sie fordere dann automatisch eine Grünphase an. Diese Grünphase werde für langsame Fußgänger, etwa Menschen mit Mobilitätseinschränkung, verlängert, hieß es. Über Radartaster könnten Fußgänger außerdem kontaktlos Grün anfordern. Das System erfasse Handbewegungen bereits in zehn bis 50 Zentimetern Abstand.

Vorbild für andere Projekte

Ziel des Pilotprojektes in Niederbayern sei, Erkenntnisse für einen möglichen bayernweiten Einsatz - zum Beispiel an Unfallschwerpunkten - zu gewinnen. Der Datenschutz sei gewährleistet, teilte das Ministerium mit. Es würden keine Personen identifiziert und keine Kennzeichen erfasst.

Der Freistaat investiert den Angaben zufolge rund 100.000 Euro in das Projekt. Umgesetzt hat die Maßnahmen die Zentralstelle Verkehrsmanagement an der Landesbaudirektion Bayern in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt Landshut.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!