Gernot Döllner, Audi-Vorstandschef
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Gernot Döllner, Vorstandsvorsitzender der Audi AG, nimmt in der Firmenzentrale an der Jahrespressekonferenz teil.

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Trüber Ausblick, mehr E-Autos: Audi im "Übergangsjahr"

Der Ingolstädter Autobauer Audi rechnet mit kräftigem Gegenwind - und weniger Umsatz im laufenden Jahr. Die Rahmenbedingungen 2024 seien anspruchsvoll, teilte die VW-Tochter mit. Hoffnungen ruhen auch auf neuen Baureihen, vor allem auf dem Q6 e-tron.

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Der neue Audi-Chef Gernot Döllner hält an der ehrgeizigen Elektrostrategie seines Vorgängers Markus Duesmann fest. Auch er sieht die Zukunft der Marke in der Elektromobilität. Anfang der 2030er Jahre seien ihre Kunden vorwiegend elektrisch unterwegs, so Döllner.

Zum Audi-Bereich gehören auch die Marken Bentley und Lamborghini sowie der Motorradhersteller Ducati. Die Markengruppe lieferte im Geschäftsjahr 2023 über 1,9 Millionen Automobile und mehr als 58.000 Motorräder aus. Die Marke Audi bildet dabei das Schwergewicht.

Bisher mäßiger Erfolg mit E-Autos

Neuer Hoffnungsträger der VW-Tochter ist der vollelektrische Q6 e-tron, dessen Weltpremiere am Vorabend in Ingolstadt gefeiert wurde. Im Sommer soll er endlich kommen. Unter anderem aufgrund von Softwareproblemen gab es eine zweijährige Verspätung. Mit den bisherigen Elektroautos hat die Marke auch eher einen mäßigen Erfolg. Bisher machen die Modelle weniger als zehn Prozent beim Gesamtabsatz aus.

Doch nun soll es Schlag auf Schlag gehen. Bis 2027 sollen alle Kernsegmente elektrische Angebote haben, verspricht Döllner. Eine wichtige Rolle spielt dabei die mit Porsche gemeinsam entwickelte "Premium Platform Electric (PPE)" des Volkswagen-Konzerns. "Dank der PPE sind wir in der Lage, volumenstarke Modelle mit hohem technischen Anspruch in unterschiedlichen Segmenten auf den Markt zu bringen und damit unser Portfolio weiter zu elektrifizieren.", sagt Döllner.

Umsatz 2024 wohl deutlich unter Vorjahresniveau

Allerdings räumt Döllner auch ein, dass sich die Transformation in Wellen bewegt, also mal auf und mal ab. In diesem Jahr geht es erst einmal abwärts. So rechnet der Vorstand mit sinkenden Umsatzzahlen. Der Umsatz dürfte 2024 mit 63 bis 68 Milliarden Euro unter dem Niveau von 2023 mit fast 70 Milliarden Euro liegen. Der Vorstand spricht deshalb von einem Übergangsjahr.

Einstieg in Formel 1 mit Verbrennungsmotor

Döllner hat die technische Entwicklung zudem zur Chefsache gemacht, der frühere Entwicklungsvorstand Oliver Hofmann soll den Einstieg von Audi in die Formel 1 vorbereiten. Auch der frühere einst hochgelobte Chefentwickler Marc Lichte musste gehen. Ob mit dem Umbau nun wieder Ruhe in die Chefetage einzieht, wird erst die Zukunft zeigen.

Im Video: Audi-Bilanz für 2023

Präsentation der Audi-Bilanz 2023
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Audi präsentierte heute seine Bilanz für das vergangene Jahr

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