Schaeffler-Unternehmenszentrale in Herzogenaurach
Bildrechte: Schaeffler (Dominik Obertreis)

Schaeffler Unternehmenszentrale:

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Schaeffler trotz Umsatz- und Gewinneinbußen optimistisch

Minus 4,2 Prozent: Das ist der Umsatzrückgang des Auto- und Industriezulieferers Schaeffler im dritten Quartal, der Gewinn ging um 4,1 Prozent zurück. Dennoch zeigte sich der Konzern aus Herzogenaurach zufrieden mit dem laufenden Geschäftsjahr.

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Trotz Umsatz- und Gewinnrückgang im dritten Quartal zeigt sich die Herzogenauracher Schaeffler-Gruppe bei der Vorstellung der Zahlen optimistisch. Der Grund: Insgesamt laufen die ersten neun Monate des Geschäftsjahres besser, als von vielen Analysten erwartet worden war.

Bessere Zahlen als von Experten erwartet

Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, ging der Umsatz zwar auf 4,06 Milliarden Euro zurück. Der Grund dafür sei der im Jahresvergleich stärkere Euro. Auch das um Sondereffekte bereinige Ergebnis vor Zinsen und Steuern fiel mit 340 Millionen Euro 4,1 Prozent niedriger aus.

Das war aber mehr als Experten den Franken zuvor zugetraut hatten. Die bereinigte operative Marge lag wie ein Jahr zuvor bei 8,4 Prozent. Unterm Strich ging der Konzerngewinn um ein Drittel auf 150 Millionen Euro zurück.

Höhere Preise und mehr Aufträge sollen Gewinn sichern

Dass das dritte Quartal nicht in die tiefroten Zahlen rutschte, verdankt Schaeffler vor allem dem Geschäft mit Auto-Ersatzteilen, das kräftig zulegte. In dieser Sparte stieg der Gewinn um etwa ein Drittel. Gemessen am Umsatz ist der Bereich ein Zwerg, aber er bescherte Schaeffler eine sehr gute Gewinnmarge. Möglich gemacht haben das die höheren Preise, die von den Kunden akzeptiert wurden. Auch das Auftragsvolumen ist gestiegen.

Dagegen sind Umsatz und Gewinn der Industriesparte stark zurückgegangen. Und dann ist da noch die Automobilsparte: Sie lieferte zuletzt zwar solide Gewinne, benötigt aber hohe Investitionen.

Schaeffler bestätigt Jahresausblick

Insgesamt verliefen die ersten neun Monate aber weitgehend nach Plan und so bestätigt Schaeffler auch den Jahresausblick zumindest in Bezug auf die Gewinnmarge. Sie soll für den Gesamtkonzern zwischen sechs und acht Prozent liegen bei sinkenden Umsätzen. Erreichen will Schaeffler dieses Ziel durch ein höheres Auftragsvolumen und gestiegene Preise.

Oft wurde Vorstandschef Klaus Rosenfeld dafür kritisiert, dass er die Industriesparte nicht abstoßen will. Aber als die Autobranche unter den Folgen der Corona-Pandemie zu leiden hatte, waren alle bei Schaeffler froh über die Gewinne aus dem Industriesektor. Jetzt schlägt das Pendel in die andere Richtung aus und wieder profitiert der Konzern als Ganzes von seiner Struktur aus unterschiedlichen Sparten. Und so hält Rosenfeld auf das Gesamtjahr bezogen an der Gewinnmarge der Schaeffler-Gruppe fest, sie soll zwischen sechs und acht Prozent liegen.

Breite Unternehmens-Aufstellung hilft in schwierigen Zeiten

Damit bestätigte Klaus Rosenfeld den Ausblick auf Konzernebene. Die Schaeffler-Gruppe habe, so der Vorstandsvorsitzende, im laufenden Geschäftsjahr ihre Wettbewerbsfähigkeit unter Beweis gestellt und "gute Zahlen vorgelegt". Dies sei der konsequenten Umsetzung der Unternehmensstrategie zu verdanken. "Alle Sparten haben in ihren Märkten gute Ergebnisse erzielt, unsere breite Aufstellung ist erneut der Garant für Wachstum, Profitabilität und Wertschaffung“, wird Rosenfeld in der Mitteilung zitiert. Allerdings schätzt er das währungsbereinigte Umsatzwachstum in der Industriezulieferung nun geringer ein.

Die Schaeffler AG

Der Konzern mit Sitz in Herzogenaurach beschäftigt derzeit 83.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der ganzen Welt und ist eines der größten familiengeführten Unternehmen weltweit. Der Automobil- und Industriezulieferer ist in den Feldern Elektromobilität, CO₂-effiziente Antriebe, Fahrwerkslösungen, Industrie 4.0, Digitalisierung und erneuerbare Energien tätig und produziert "Präzisionskomponenten und Systeme für Antriebsstrang und Fahrwerk sowie Wälz- und Gleitlagerlösungen für eine Vielzahl von Industrieanwendungen", so das Unternehmen. Im Jahr 2022 erwirtschaftete Schaeffler einen Umsatz von 15,8 Milliarden Euro.

  • Zum Artikel: Unternehmerin Maria-Elisabeth Schaeffler zieht sich zurück

Mit Material von dpa.

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