Menschen in einer Einkaufsstraße im Sommer.
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Mariä Himmelfahrt ist einer der verkaufsstarken Tage in Mittel- und Oberfranken.

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Mariä Himmelfahrt: Shopping-Touristen strömen nach Franken

In weiten Teilen Bayerns ist Mariä Himmelfahrt ein Feiertag. Die Geschäfte haben geschlossen. Doch in fränkischen Städten, die protestantisch geprägt sind, ist das anders. So wird in Nürnberg und Bayreuth am Dienstag kräftig Umsatz gemacht.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Mariä Himmelfahrt ist einer der verkaufsstärksten Tage in Mittel- und Oberfranken. Laut Uwe Werner vom Einzelhandelsverband Mittelfranken gibt es in der Metropolregion Nürnberg stets ein Umsatzplus von 20 bis 30 Prozent im Vergleich zu einem normalen Wochentag. Thorsten Becker vom Handelsverbands Bayern in Oberfranken kalkuliert mit guten Geschäften vor allem in der Bezirkshauptstadt Bayreuth. So profitiert Franken vom Feiertag in den katholisch geprägten Teilen Bayerns.

Gerade die Städte Nürnberg, Fürth und Erlangen seien an diesem Tag traditionell von Kundinnen und Kunden aus der Oberpfalz, Oberfranken sowie Ober- und Niederbayern gut besucht, so Werner vom Einzelhandelsverband Mittelfranken.

Shopping-Tourismus in der Metropolregion Nürnberg

Das Umsatzplus geht demnach auf Shopping-Touristen zurück, die nach Kleidung, Schuhen und Sportartikeln suchen. Die Warenlager sind noch immer gefüllt. Viele Einzelhändler locken deshalb mit Rabattaktionen wie "Sommer Sale". Manche Kundinnen und Kunden suchen jedoch in den größeren Städten bereits nach aktueller Herbstmode und nutzen die Gelegenheit, um sich über Bekleidungstrends zu informieren, so Werner.

Eine nicht repräsentative Umfrage von BR24 zeigt: In der Nürnberger Fußgängerzone finden sich an diesem Tag viele Schnäppchenjäger aus der Oberpfalz und Oberbayern. Und auch Einrichtungshäuser machen an Mariä Himmelfahrt gute Geschäfte.

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Menschen mit Einkaufstaschen an Mariä Himmelfahrt in der Nürnberger Fußgängerzone.

Auch der Verkauf in Teilen Oberfrankens brummt

Auch weiter nördlich im Freistaat hofft man auf gute Geschäfte. Laut Thorsten Becker, Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern in Oberfranken, verfügt Bayreuth über eine hohe Anziehungskraft für Shopping-Touristen – vor allem durch das Einkaufszentrum "Rotmaincenter".

Das werde dadurch begünstigt, dass die Geschäfte im eher katholisch geprägten Westen des Bezirks geschlossen hätten. Und auch in etwa der Hälfte der Gemeinden im Landkreis Bayreuth sei Feiertag. Entsprechend viele Menschen im Einzugsgebiet hätten daher Zeit, sich zum Bummeln in die Stadt zu begeben.

Einkaufen für den Sommerendspurt: Modegeschäfte sind gefragt

In Teilen des Fichtelgebirges und des Frankenwaldes haben die Geschäfte ebenfalls geöffnet – Städte wie Hof könnten davon profitieren. Dort befänden sich relativ viele Läden auf kleinem Raum. Zum Anziehungspunkt werden könnten sie auch deshalb, weil es im Umland kaum noch Einkaufsmöglichkeiten gebe.

Besonders häufig könnten an diesem Tag Bekleidungsgeschäfte aufgesucht werden, glaubt Becker. Grund sei das gute Wetter und die guten Wetterprognosen für die nächsten Tage. "Wer kann, wird heute versuchen, noch ein Schnäppchen für den Sommerendspurt zu machen."

Mariä Himmelfahrt: Feiertag in acht von zehn Gemeinden in Bayern

Der Unterschied zwischen katholisch und protestantisch geprägten Orten an diesem Tag: Während die katholische Kirche an Himmelfahrt die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel feiert, gehen die evangelischen Kirchen nicht davon aus, dass Maria mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde. Wo überwiegend Protestanten leben, gilt der Tag daher lediglich als Gedenk- oder Todestag.

In der Grafik: Protestantische Gemeinden in Bayern

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Grafik protestantische Gemeinden in Bayern

Arbeitsfrei ist Mariä Himmelfahrt daher in diesem Jahr in 1.704 von insgesamt 2.056 Gemeinden im Freistaat - und zwar in ganz Ober- und Niederbayern sowie in den meisten Städten und Gemeinden in der Oberpfalz, in Schwaben und in Unterfranken, in denen mehr Katholiken als Protestanten leben.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) findet das aus der Zeit gefallen und fordert, die Staatsregierung solle nach der Landtagswahl am 8. Oktober Mariä Himmelfahrt zu einem landesweiten Feiertag erklären. Bundesweit ist Mariä Himmelfahrt nur noch im Saarland und in Bayern ein gesetzlicher Feiertag.

#BR24Zeitreise: Kräuterbuschen zu Mariä Himmelfahrt im Jahr 1969

Großmutter und Enkelkinder beim Kräutersammeln
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Großmutter und Enkelkinder beim Kräutersammeln

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