Geldscheine im Geldbeutel
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Auch wenn Arbeitnehmer mehr Lohn erhalten: In den ersten drei Monaten des Jahres hat die Inflation die Lohnerhöhungen aufgefressen.

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Inflation frisst Lohnsteigerung im ersten Quartal 2023 auf

Auch wenn die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den ersten drei Monaten des Jahres durchschnittlich mehr Geld verdient haben, so sind ihre Reallöhne dennoch gesunken. Der Grund: die hohen Verbraucherpreise, so das Landesamt für Statistik.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Die Reallöhne in Bayern sind im ersten Quartal dieses Jahres um 2,1 Prozent gesunken. Wie das Landesamt für Statistik in Fürth mitteilt, verdienten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 zwar durchschnittlich 5,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig legten die Verbraucherpreise aber um 8,2 Prozent zu.

  • Zum Artikel: Anhaltende Inflation und höhere Löhne – droht Lohn-Preis-Spirale

Inflation höher als Lohnanstieg

Mit Realeinkommen wird das Geld bezeichnet, das Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nach Abzug der Inflation netto verbleibt. Ist die Inflation höher als der durchschnittliche Anstieg der Löhne, sinkt das Realeinkommen. Im ersten Quartal stiegen die Gehälter zwar um 5,9 Prozent sehr kräftig, doch die Inflationsrate lag bei über acht Prozent.

Inflationsausgleichsprämien helfen

Immerhin fällt der Kaufkraftverlust aber schwächer aus als in den Vorquartalen, wozu auch die Auszahlungen der Inflationsausgleichsprämie beigetragen haben. Im vierten Quartal 2022 lag der Reallohnverlust beispielsweise noch bei 5,2 Prozent.

Geringfügig Beschäftigte mit höchster Steigerung

Die nominalen Verdienstzuwächse fallen im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum ersten Vorjahresquartal im produzierenden Gewerbe mit 7,1 Prozent stärker aus als im Dienstleistungsbereich mit 5,5 Prozent. Unter den Beschäftigungsarten weisen geringfügig Beschäftigte mit 9,4 Prozent einen überdurchschnittlichen Anstieg der Nominallöhne auf.

Siebtes Quartal in Folge gesunkene Reallöhne

Die ersten drei Monate dieses Jahres waren das siebte Quartal in Folge mit gesunkenen Realeinkommen. Seit Anfang 2020 gab es nach den Zahlen des Landesamts nur ein einziges Quartal, in dem die Realeinkommen stiegen, und zwar das Frühjahr 2021.

Zweithöchster Anstieg der Löhne seit 2008

Der durchschnittliche Anstieg der Nominallöhne um 5,9 Prozent ist nach Angaben der Behörde der zweithöchste seit im Jahr 2008 erstmals eine entsprechende Statistik erhoben wurde. Der höchste Nominallohnzuwachs mit im Durchschnitt 6,1 Prozent lag bislang im zweiten Quartal 2021 vor.

Mit Material der Nachrichtenagentur dpa

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