Geldscheine (Symbolbild)
Bildrechte: dpa / picture alliance Micha Korb

Zumindest die Einkommenserwartungen sind laut GfK im Mai gestiegen.

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GfK: Der Kauflaune fehlt der Schwung

Die Richtung stimmt, aber es fehlt der Schwung – so lässt sich die aktuelle GfK-Konsumklima-Studie wohl zusammenfassen. Das Konsumklima hat sich zwar zum achten Mal in Folge verbessert, aber auf bescheidenem Niveau.

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Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland zeichnet im Mai kein einheitliches Bild. Zu diesem Fazit kommt die aktuelle Konsumklima-Studie des Nürnberger Marktforschungsunternehmens GfK. Zwar legt die Einkommenserwartung der Deutschen zum achten Mal in Folge zu – was die Erwartungen an die Konjunktur angeht, ist der Optimismus im Vergleich zum Vormonat allerdings gedämpft. Auch bei Anschaffungen bleiben die Konsumenten vorsichtig.

Konsumklima wird von rückläufiger Sparneigung getragen

"Die Verbraucherstimmung zeigt momentan keinen klaren Aufwärtstrend. Folglich hat sich auch der Anstieg des Konsumklimas wieder etwas verlangsamt", erklärt GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Die Tatsache, dass die Deutschen derzeit weniger sparen habe in diesem Monat dafür gesorgt, dass das Konsumklima zumindest ein wenig anzieht. Bürkl: "Eine niedrigere Sparneigung hat in diesem Monat den Stillstand bei der Erholung des Konsumklimas verhindert." Aber immerhin ist laut Bürkl die Sparneigung ein guter Indikator für den Grad der Verunsicherung.

Ein Rückgang der Sparneigung würde bedeuten, dass die Verunsicherung etwas gewichen ist. Die Konsumstimmung liege aber weiterhin unter dem niedrigen Niveau des Frühjahr 2020 während des ersten Corona-Lockdowns.

Eine weitere wesentliche Stütze für die leichte Erholung des Konsumklimas ist dagegen die Einkommenserwartung. Relativ hohe Tarifabschlüsse nähren die Hoffnung, dass die Preissteigerungen zumindest teilweise kompensiert werden können. Denn dadurch würden die Kaufkraftverluste weniger gravierend ausfallen als ursprünglich befürchtet.

Privater Konsum leistet nur schwachen Beitrag

Weiterhin deutet das nach wie vor sehr niedrige Niveau des Konsumklimas aber darauf hin, dass der private Konsum in diesem Jahr keinen wesentlichen Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland leisten wird. Die zu erwartenden Kaufkraftverluste werden reale Zuwächse bei der Binnenkonjunktur verhindern, urteilen die GfK-Forscher.

Anschaffungsneigung gesunken

Die Anschaffungsneigung profitiert in diesem Monat nicht von der verbesserten Einkommenserwartung. Nach drei Anstiegen in Folge muss der Indikator einen Rückschlag hinnehmen. Die GfK-Forscher sehen eine Verunsicherung der Verbraucher durch hohe Lebenshaltungskosten. Entsprechend zurückhaltend blieben sie bei ihren Anschaffungen.

Immobilienbesitzer durch Heizungsgesetz verunsichert

Auch die Diskussion um das neue Heizungsgesetz würde vor allem Immobilienbesitzern Sorge bereiten. Bei einem notwendigen Wechsel der Heizung würden zusätzliche Kosten durch energetische Sanierungsmaßnahmen, wie zum Beispiel Wärmedämmung, entstehen. Dies dürfte die Konsumneigung zusätzlich belasten, so die Einschätzung.

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