Eine Kundgebung von Lufthansa Mitarbeitern am Flughafen Berlin Brandenburg wahrend einem Streik der Lufthansa Mitarbeiter am 07. März 2024 in Schönefeld, Brandenburg.
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Eine Kundgebung von Lufthansa-Mitarbeitern am Flughafen BER während eines Streiks am 07. März 2024 in Schönefeld, Brandenburg.

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Airport-Streik Donnerstag und Freitag: Bayern trifft es indirekt

Verdi verschärft seine Streiks in der Luftfahrt noch einmal. Die Gewerkschaft ruft zum Ende der Woche das Luftsicherheitspersonal an mehreren Flughäfen zum Streik auf. Die Flughäfen in Bayern betrifft das unter Umständen auch.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Die Gewerkschaft Verdi hat die Luftsicherheitskräfte an mehreren deutschen Flughäfen erneut zu einem Warnstreik aufgerufen. Der Ausstand soll am gesamten Donnerstag und am Freitag bis 12 Uhr stattfinden. Betroffen sind die Flughäfen Berlin, Hamburg, Köln, Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden, so Verdi. Aufgerufen zur Arbeitsniederlegung sind Beschäftigte in der Frachtkontrolle, in Servicebereichen und vor allem in der Personen- und Fluggastkontrolle.

Transitbereiche geschlossen, Landungen aber möglich

Das heißt, die Sicherheitskontrollen zum Transitbereich werden geschlossen sein, sodass ein Abflug von diesen fünf Airports nicht möglich sein wird. Die Lufthansa bittet ihre Passagiere deshalb, gar nicht erst zu den Flughäfen zu kommen. Ihre Flüge werden "mit hoher Priorität" umgebucht. Es empfehle sich, so ein Sprecher, entweder ein anderes Verkehrsmittel oder einen anderen – unbestreikten – Flughafen oder ein anderes Reisedatum zu wählen.

Passagiere sollten Flüge vorab checken

Ein Sprecher des Flughafens München erläuterte dazu gegenüber BR24, dass es an beiden Tagen zwar gut möglich sein werde, von Bayern aus loszufliegen, dort werden nur die Mitarbeiterkontrollen bestreikt. Allerdings sollten sich Fluggäste, die von woanders aus nach Bayern kommen wollen, vorab informieren. Wer außerdem von Bayern aus mit deutschem Zwischenstopp, beispielsweise in Hamburg oder Berlin, ins Ausland fliegt, sollte sich vorab per App oder Online informieren, ob die Verbindung stattfinden kann.

Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von rund 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich. In Bayern sind diese Kräfte im öffentlichen Dienst angestellt, für den ein anderer Tarifvertrag gilt.

ADV fordert verbindliche Schlichtungsverfahren

Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) kritisierte die Ankündigung. Die Gewerkschaften hätten jedes Maß verloren. "Der Wirtschafts- und Tourismusstandort Deutschland steht blamiert da und nimmt großen Schaden", sagte Ralph Beisel, der Hauptgeschäftsführer der ADV. "Arbeitskampfmaßnahmen bedeuten ein Horrorszenario für die betroffenen Fluggäste und haben weitreichende Folgen für die individuelle Mobilität und die Wirtschaftsabläufe."

Nächste Verhandlungsrunde in kommender Woche

Bislang gab es in dem Tarifkonflikt fünf Verhandlungsrunden. Alle ohne Ergebnis. Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde.

Die Arbeitgeber vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) haben nach eigenen Angaben 2,70 Euro in drei Stufen angeboten bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Eine sechste Verhandlung ist für den 20. März verabredet.

Kabinenpersonal bei Lufthansa streikt derzeit - auch in München

Im Luftverkehr in Deutschland ist dies nur eine von mehreren Tarifauseinandersetzungen derzeit. Die meisten betreffen die Lufthansa und ihre Passagiere. Ungelöst ist unter anderem der Konflikt mit der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo beim Kabinenpersonal, das am Mittwoch bis 23 Uhr streikt. Zudem laufen Arbeitskämpfe beim Bodenpersonal. Die Verhandlungen mit Verdi für die Lufthansa-Beschäftigten am Boden sollen fortgesetzt werden.

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