Ausverkauft. So lautet auf der Website von Rammstein der Vermerk hinter den meisten Konzerten der Europa-Tournee. Allein im Münchner Olympiastadion gibt die Gruppe in den kommenden Tagen nacheinander vier Konzerte mit insgesamt rund 250.000 Besuchern. Auch die im vergangenen Jahr abgeschlossene Welttournee der Band war ein wirtschaftlicher Erfolg.
Nach Angaben der Seite "Touring Data" erwirtschaftete Rammstein im vergangenen Jahr allein mit Eintrittskarten einen Umsatz von knapp 220 Millionen Dollar. Nach dieser Statistik lag die Band aus Berlin 2022 damit weltweit auf Platz 6, hinter Künstlern wie Elton John und Coldplay, aber noch vor den Red Hot Chili Peppers.
Rammstein gilt als Topverdiener im deutschen Showbusiness
Doch die reinen Ticketverkäufe machen nur einen Teil der Umsätze des Wirtschaftsunternehmens Rammstein aus. So war das immer noch aktuelle Album "Zeit" im vergangenen Jahr die mit Abstand meistverkaufte Platte Deutschlands. Dazu kommen millionenschwere Umsätze mit Fan-Artikeln wie T-Shirts, aber auch Wein, Schokolade oder bedruckten Fußabstreifern.
Die genauen Zahlen sind ein gut gehütetes Geheimnis, in der Branche gelten Rammstein aber als unangefochtene Topverdiener im deutschen Showbusiness. Dahinter steht ein Firmenkonstrukt, dessen Herzstück die Rammstein GbR in Berlin-Pankow ist, an der die sechs Bandmitglieder als Teilhaber aufgeführt sind.
Till Lindemanns Solo-Aktivitäten
Dazu kommen die Solo-Aktivitäten der einzelnen Musiker. So wurde Sänger Till Lindemann mit Gedichtbänden zum umsatzstärksten deutschen Gegenwartslyriker. Inzwischen hat allerdings der Verlag Kiepenheuer & Witsch die Zusammenarbeit mit Lindemann beendet. Grund sind die Vorwürfe sexueller Übergriffe im Umfeld der Konzerte.
Ob eine für den Herbst und Winter angesetzte Europa-Tour des Sängers mit seinem musikalischen Solo-Projekt wie geplant stattfinden wird, gilt derzeit als offen. Einige der 24 Konzerte in 13 Ländern sind bereits ausverkauft.
Doch auch die Gesamtband bekommt inzwischen die Folgen der Kontroverse zu spüren. So hat Rossmann die Rammstein-Parfüms "Kokain", "Sex" und "Pussy" aus dem Sortiment genommen. Die Düfte sind derzeit weder in den Läden noch im Online-Shop der Drogeriekette zu finden.
Im Video: Vorwürfe gegen Rammstein - ein Gespräch
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