Durch die jüngsten Lockerungen beginnen die großen Volkswirtschaften langsam wieder zum Leben zu erwachen, so heißt es an den Märkten. Der Nikkei-Index in Tokio gewinnt eine knappe Stunde vor Handelsschluss rund ein halbes Prozent, der Shanghai-Composite legt 0,6 Prozent zu. Dennoch bleibt die Stimmung nervös. Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus Japan verunsichern die Anleger.
Japan rutscht in Rezession
Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt ist zu Jahresbeginn in eine Rezession gerutscht. Im ersten Quartal, also noch vor dem Ausrufen des landesweiten Notstands, schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt in Japan um eine hochgerechnete Jahresrate von 3,4 Prozent. Damit ist die Wirtschaftsleistung des Landes seit zwei Quartalen gesunken. Ökonomen sprechen von einer technischen Rezession. Zwar fiel der Rückgang im ersten Quartal geringer aus als von vielen befürchtet. Doch Volkswirte rechnen damit, dass das Schlimmste noch nicht überstanden ist. Das zweite Quartal werde wesentlich schwächer ausfallen, sagen die Experten. Doch im Vergleich zu anderen Staaten steht Japan noch recht gut da. Dank eines riesigen Konjunkturpakets und den schnellen Hilfsmaßnahmen der Regierung ist ein Einbruch am Arbeitsmarkt bislang ausgeblieben, anders als z.B. in den USA.
US-Notenbank sendet düstere Konjunktursignale
Auch die Aussagen von US-Notenbank-Chef Powell am Wochenende sorgen für Nervosität. Im laufenden Vierteljahr jedoch würden die Wirtschaftsdaten "sehr, sehr schlecht“ ausfallen, so Powell. Der Fed-Chef geht von einem dramatischen Einbruch der US-Wirtschaft aus im laufenden Quartal um bis zu 30 Prozent und einem Anstieg der Arbeitslosenquote in den USA auf 20 bis 25 Prozent. Allerdings erwartet Powell auch, dass die US-Wirtschaft bereits im dritten Quartal wieder etwas an Schwung gewinnt. Der Euro zeigt sich am Morgen wenig verändert mit 1, 08 18 Dollar.