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Großer Teil der Apotheken bleibt heute geschlossen

Geschlossene Apotheken, auch in Bayern. Der Apothekerverband empfiehlt Patienten, sie sollten heute nicht versuchen, Rezepte einzulösen. Die Apotheker protestieren gegen die Sparmaßnahmen der Bundesregierung.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Am heutigen Mittwoch wird ein großer Teil der Apotheken in Bayern geschlossen bleiben, aus Protest gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung. Ein Verbands-Sprecher sagte zwar dem Bayerischen Rundfunk, es werde Notdienste geben, wer aber die Möglichkeit dazu habe, solle Rezepte vor oder nach Mittwoch einlösen.

Apothekensterben setzt sich fort

Nach Angaben des Bayerischen Apothekerverbands ist die Zahl der Apotheken inzwischen auf den niedrigsten Stand seit vier Jahrzehnten gesunken. Ende September gab es 2.818 Apotheken im Freistaat. Das waren 621 weniger als im Jahr 2010, als die Zahl der Apotheken mit 3.439 einen Höchststand erreicht hatte. Man erlebe einen sehr deutlichen Apothekenschwund, erklärte jüngst der Vorsitzende des Verbands Hans-Peter Hubmann der Deutschen Presse-Agentur in München. Davon seien nicht nur ländliche Regionen betroffen. Die Stadt habe genauso ein Problem. Zwar seien die Entfernungen auf dem Land größer, für ältere Menschen sei der Wegfall von Apotheken an den Stadträndern aber auch schon problematisch.

Unzufrieden mit der Vergütung

Der gesetzlich festgelegte Zuschlag pro verschreibungspflichtigem Arzneimittel sei seit mehr als zehn Jahren nicht mehr erhöht worden, so Hubmann. Seinen Worten nach geraten viele Apotheken in eine finanzielle Schieflage. Zehn Prozent schrieben rote Zahlen. Die Mitarbeiter, die man dringend brauche, könnten die Apotheken nicht angemessen vergüten.

Andere Gesundheitsberufe seien deshalb deutlich besser bezahlt als die zum Apothekerteam gehörenden pharmazeutisch-technischen Assistenten oder pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellten. Darüber hinaus bereiten den Apothekern die Lieferengpässe bei einigen Medikamenten Sorge. Viele verschriebene Arzneimittel seien oft nicht lieferbar und müssten aufwendig ersetzt werden. Beispielsweise indem der verschriebene Antibiotikasaft aus Tabletten selbst hergestellt werden müsse. Das koste Zeit, die nicht angemessen vergütet werde, beklagte Hubmann.

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