Thomas Helmer
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Helmer über Bayerns Meisterambitionen: Sie glauben nicht dran

Ex-Bayern-Profi Thomas Helmer zweifelt an den Meisterschaftsambition seines Ex-Vereins. "Ich weiß nicht, ob sie wirklich selbst daran glauben", so Helmer, der auch Trainer Tuchel in seine Kritik mit einbezieht, in Blickpunkt Sport im BR Fernsehen.

Über dieses Thema berichtet: Blickpunkt Sport am .

Auch Thomas Helmer kann sich die Situation beim Rekordmeister nur schwer erklären. "Eigentlich ist diese Phase die stärkste der Bayern in den letzten Jahren gewesen, wenn es um die Titel geht, dann waren sie immer da", wundert sich Helmer in "Blickpunkt Sport". In diesem Jahr sind sie es derzeit nicht. Nach der erschreckenden 1:3-Niederlage gegen Leipzig scheint die Welt des FC Bayern in Trümmern zu liegen. Die Münchner drohen die elfte Meisterschaft in Folge zu verpassen - erst Recht nach dem 3:0-Sieg der Dortmunder in Augsburg, wodurch der FCB als Tabellenzweiter in den 34. Spieltag gehen muss.

Helmer: "Damit darfst du nicht Deutscher Meister werden"

"Die zweite Halbzeit gestern, damit darfst du nicht Deutscher Meister werden", wird Helmer in "Blickpunkt Sport" deutlich und legt nach: "Ich weiß nicht , ob sie wirklich selbst daran glauben. So wie sie auftreten, wie sie spielen." Besonders erschreckend für Helmer sei die Nicht-Reaktion nach dem 1:1 gewesen. "Man hat das Gefühl es lähmt sie sogar. Ausgleich bekommen und auf einmal kommen Selbstzweifel", so Helmers Analyse. Selbstzweifel, die nur schwer vereinbar sind mit dem bayerischen Selbstverständnis und die es so in der Vergangenheit auch nicht gab.

Der Trainer gehört nicht dazu

Trainer Thomas Tuchel war nach der Pleite am Samstagabend sichtlich ratlos, für Helmer kein gutes Zeichen. "Ich finde es immer schwierig, wenn ein Trainer sagt: 'Ich weiß auch nicht, woran es liegt und was da passiert ist in der zweiten Halbzeit. In der Woche war alles super.'" Der Trainer bzw. sein Trainerteam gehöre "mit dazu", stellt Helmer klar, fügt aber hinzu, dass die Spieler auf dem Platz die Hauptverantwortung tragen.

Einer wie Haller fehlt den Bayern

Auch dort sieht Helmer große Probleme. "Sie haben zwei Weltklasse-Spieler nicht mehr dabei. Der eine ist verletzt und der andere ist in Barcelona", benennt der ehemalige Bundesliga-Profi das "Hauptproblem". Manuel Neuer und Robert Lewandowski "fehlen extrem. Das haben sie nicht alle so befürchtet", ist sich Helmer sicher. Gerade der Weggang von Lewandowski wirkt schwer, denn seither sind die Münchner auf der Suche nach einem echten Mittelstürmer. Helmer wirft den Blick zu seinem anderen Ex-Verein Borussia Dortmund, wo Sebastien Haller nach seiner überstandenen Krebserkrankung in den letzten Wochen sich in Topform präsentiert. Auch am Sonntag in Augsburg traf der Ivorer doppelt. "Das ist genau der Typ, den der FC Bayern sucht und der ihnen fehlt."

Titellose Saison kann sehr gut sein

Für Helmer ist klar, dass die Schale in dieser Saison nach Dortmund gehen wird: "Ich glaube nicht, dass sich das Dortmund am nächsten Samstag noch nehmen lässt. Bin ich relativ sicher." Doch einer Saison ohne Titel kann der Europameister von 1996 auch etwas Gutes abgewinnen: "Ich glaube, dass das für den FC Bayern auch sehr gut sein kann, weil jetzt müssen sie mal wirklich was tun und das war in den letzten Jahren in der Bundesliga nicht der Fall."

Thomas Helmer in Blickpunkt Sport
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