Der 1. FC Nürnberg muss zum Start ins Abenteuer Frauen-Bundesliga einen Rückschlag hinnehmen. Bei der Premiere im großen Max-Morlock-Stadion kassierte der Aufsteiger gegen Werder Bremen ein bitteres 1:5 (1:1). Gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf erzielte Franziska Mai (17.) zwar den ersten Nürnberger Treffer seit 23 Jahren im Oberhaus. Doch danach wachte Bremen auf und drehte die Partie durch Sophie Weidauer (41.), Lina Hausicke (47./55.), Maja Sternad (59.) und Amira Dahl (74.).
Große Kulisse und blutjunge FCN-Startelf
Rund 2.500 Fans fanden den Weg in die Nürnberger Arena und sorgten bei traumhaftem Wetter für einen emotionalen Empfang. Am Freitagabend hatten an gleicher Stelle noch die FCN-Männer das Frankenderby gegen die SpVgg Greuther Fürth ausgetragen. "Mit dem Spiel am Samstag wird ein Kindheitstraum in Erfüllung gehen", hatte die 19-jährige Rebekka Salfelder vorab erklärt.
Der FCN startete mit einem unglaublichen Durchschnittsalter von 21,45 Jahren ins Spiel. Kerstin Bogenschütz (28) war die einzige Clubberin in der Startelf, die älter als 23 Jahre alt war. Auf der Gegenseite stand unter anderem Neuzugang Juliane Wirtz auf dem Platz. Die 22-Jährige ist die ältere Schwester von DFB-Juwel Florian Wirtz und kam im Sommer von Bayer Leverkusen.
Mai sorgt für Traumstart
Der neue Trainer Thomas Oostendorp, mit 30 Jahren der jüngste Trainer der Bundesliga, schickte sein Team wie angekündigt mit einer mutigen Spielanlage aufs Feld. Seine englischen Anweisungen für seine Spielerinnen hallten gut vernehmbar durchs Achteck. Beide Teams legten engagiert los, und mit der ersten Chance des Spiels durften die FCN-Fans gleich jubeln. Rechtsaußen Mai nutzte ein Durcheinander im Bremer Strafraum und traf zur 1:0-Führung.
Werder dominierte in der Folge das Spiel, tat sich jedoch schwer, gefährlich vor das Nürnberger Tor zu kommen. Erst in der 41. Minute fand Nina Luhrssen über links den Kopf von Weidauer, die Torfrau Kristin Krammer keine Chance ließ. Die Bremerinnen hatten nun die Schwachstelle der Nürnbergerinnen ausgemacht: Die Verteidigung der Flügel.
Nürnberg bricht auseinander
So versuchte es der SVW auch im zweiten Durchgang vermehrt über die Außenbahnen - und kam prompt zum Erfolg. 80 Sekunden nach Wiederbeginn setzte sich Kapitänin Hausicke nach Flanke von rechts im Strafraum durch, acht Minuten später schob sie nach Hereingabe von links zum 3:1 locker ein. Nun brachen alle Dämme in der FCN-Defensive, die fortan nur noch hinterherlief. Werder ließ Ball und Gegner laufen und ließ noch weitere gute Gelegenheiten aus.
Für die jungen Nürnbergerinnen geht es am kommenden Samstag bei Bayern Leverkusen (12 Uhr) weiter, eine Woche später folgt das schwere Auswärtsspiel bei Champions-League-Finalist VfL Wolfsburg.
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