Zum neuen Sicherheitskonzept zählen auch mobile Race-Security, die auf der gesamten Strecke im Einsatz sein werden.
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Neues Sicherheitskonzept für Challenge Roth

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Challenge Roth: Wie sicher ist die Radstrecke?

Nach einem tödlichen Unfall bei der Ironman-EM in Hamburg rückt die Verkehrssicherheit bei Triathlon-Events in den Fokus. Für den Challenge Roth 2023 hat der Veranstalter bereits vor Monaten ein verbessertes Konzept beschlossen. Was bringt's?

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Rund 4.000 Athleten fahren beim Langstrecken-Triathlon zweimal die 90 Kilometer lange Radrunde durch den ganzen Landkreis Roth und werden am kommenden Sonntag einige Neuerungen erleben. Bereits Anfang des Jahres hat der Challenge Roth-Veranstalter Felix Walchshöfer das Verkehrskonzept zusammen mit dem Deutschen Triathlonverband, Top-Athleten und Helfern nachgebessert.

Ein zentraler Punkt dabei ist, dass die Motorräder auf der Strecke um ein Drittel reduziert werden –statt 120 sind es nun 80. Sie sind notwendig, damit die Wettkampfleiter unterwegs überprüfen können, ob sich die Triathleten an die Regeln halten. "Verringert wurde daher vor allem die Zahl der Motorräder für Fotografen, weil nun einer die Bilder für alle liefert. Für die Presse bieten wir vermehrt Shuttles an, um die Strecke selber zu entlasten", erklärt Felix Walchshöfer.

Freie Fahrt für die Triathleten

Im Challenge Roth-Büro gehen die Verantwortlichen nochmal das vorgesehene Verkehrskonzept genau durch. Nur an wenigen Stellen gibt es Gegenverkehr wie beispielsweise bei Hilpoltstein, damit die Anwohner ihre Häuser verlassen und beispielsweise zur Arbeit fahren können. Pünktlich zum Auftakt des Rennens werden alle Baustellen entlang der Wettkampfstrecke im Landkreis Roth beendet sein und letzte Löcher im Asphalt gefüllt.

Außerdem kennzeichnet das Team Challenge Roth vor dem Start jegliche Gefahrenstelle mit farblichen Markierungen. Und damit auf der Straße auch wirklich alles blitzblank ist, reinigt eine Kehrmaschine in der Nacht vor dem Rennen die gesamte Strecke. Darüber hinaus gibt es grundsätzlich kein Kopfsteinpflaster auf der Rennstrecke, was für höhere Sicherheit sorgt.

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Baustellen und Löcher im Asphalt verschwinden rechtzeitig bis zum Challenge Roth.

Digitale Umleitung für Autofahrer

In diesem Jahr werden Autofahrende erstmals durch das sogenannte Traffic Information Centre – kurz TIC – über Sperrungen für den Wettkampf informiert. "Dazu gibt die Polizei den Streckenverlauf in das Verkehrsleitsystem ein, sodass die Navigationssysteme, die auf diese Daten zugreifen, die Rennstrecke erkennen", erklärt Logistik-Planer Markus Englert vom Team Challenge Roth. Dadurch können vor allem auswärtige Autofahrer, die ein Navi nutzen, weitläufig umgeleitet werden. Diese digitale Unterstützung ist auch hilfreich für die vielen Streckenposten von den freiwilligen Feuerwehren und der Polizei.

Herrin aller Motorräder

Am Wettkampftag selber hat Bettina Weißflach in Sachen Verkehr auf der Radstrecke das Sagen und ist dort mit ihrem Motoroller unterwegs. Für sie beginnt der Tag beim Schwimmstart, wo sie die Einteilung der Motorradfahrer begleitet und hilft, dass sich Fahrer und mitfahrende Wettkampfrichter finden. Anschließend kontrolliert sie die Sicherheit auf der Radstrecke: "Ich schau, dass keine fremden Radfahrer, Autofahrer oder sonstige Verkehrsteilnehmer auf den gesperrten Streckenabschnitten unterwegs sind", erklärt sie. Außerdem hilft Bettina Weißflach weiter, wenn Triathleten einen technischen Support oder sonstige Unterstützung unterwegs brauchen.

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Bettina Weißflach ist Race Security auf der Wettkampfstrecke.

Prallschutzmatten aus dem Skisport

Es gibt noch weitere Verbesserungen: Auf der Radstrecke werden heuer erstmals sogenannte Prallschutzmatten verwendet, wie man sie aus dem Skisport kennt. Die orangefarbenen Polster werden statt der bisherigen Strohballen genutzt und sind nicht nur langlebiger, sondern auch flexibler einsetzbar. "Zum Beispiel wickeln wir die Prallschutzmatten um Fahrbahnteiler, die an einigen Ortseinfahren stehen. Das sind riskante Stellen und somit versuchen wir dieses Jahr alle etwas unsicheren Stellen noch sicherer zu machen", sagt Thorben Gerdes, Projektmanager Challenge Roth.

Sieger Magnus Ditlev hat keine Bedenken

Darüber hinaus bekommen alle Teilnehmenden vorab ein schriftliches Briefing sowie eine mündliche Belehrung in Sachen Verkehrssicherheit. Der Vorjahressieger Magnus Ditlev aus Dänemark geht wieder an den Start und hat keine Bedenken. Er ist sehr froh, dass beim Challenge Roth schon Anfang des Jahres neue Regularien für Motorräder und Presse-Fahrzeuge beschlossen wurden. "Schließlich fahren wir auf den Triathlonräder mit hohen Geschwindigkeiten", so Ditlev. Aber er findet die Neuerungen insgesamt lobenswert: "Das ist sehr hilfreich und ich werde mich auf der Rennstrecke wieder sehr sicher fühlen."

Hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht

Im Leben gibt es nie eine hundertprozentige Sicherheit, sagt Challenge Roth-Veranstalter Felix Walchshöfer. "Aber das, was wir für die Verkehrssicherheit auf der Radstrecke tun konnten, das haben wir getan", sagt er. Außerdem habe sich der Rennkurs in den vergangenen, fast vierzig Jahren bewährt.

Der Challenge Roth startet am 25. Juni um 06.30 Uhr mit dem Schwimmen im Main-Donau-Kanal bei Hilpoltstein. Rund 3.200 Einzelstarterinnen und –starter sowie 650 Staffeln gehen an den Start. Der Triathlon wurde von Sportlerinnen und Sportlern mehrfach zum beliebtesten Rennen des Jahres gewählt. Das BR Fernsehen und BR24sport.de übertragen das Rennen ab 06.15 Uhr live.

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Thorben Gerdes und Peter Seiter vom Team Challenge Roth bereiten die Prallschutzmatten für den Wettkampf vor.

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