OpenAI-Chef Sam Altman
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Steht unternehmensintern in der Kritik: OpenAI-Chef Sam Altman

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Unmut bei OpenAI: Führende Mitarbeiter wandern zu Google ab

Bei OpenAI, dem Start-up hinter dem berühmten Chatbot "ChatGPT" gibt es offenbar Unmut über die Ausrichtung und künftige Strategie des Unternehmens. Mehrere führende Mitarbeiter haben gekündigt - und beim größten Konkurrenten angeheuert.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft und Börse am .

Einige führende Mitarbeiter bei OpenAI haben bereits gekündigt oder wollen das in den kommenden Tagen tun. Mehrere davon sollen zum Hauptkonkurrenten Google wechseln und dort bereits Verträge unterschrieben haben. Das hat das BR-Studio in San Francisco nach Gesprächen mit gegenwärtigen und ehemaligen OpenAI-Angestellten erfahren.

Kritik: OpenAI ist zu schnell gewachsen

Viele der führenden Angestellten sind anscheinend mit der geplanten Fortentwicklung des Chatbots ChatGPT unzufrieden. Sie kritisieren, dass das Unternehmen innerhalb kürzester Zeit sehr schnell gewachsen sei: von gut 100 Mitarbeitenden im Dezember auf jetzt knapp 600. OpenAI hat in jüngster Zeit mehr als zehn Milliarden Dollar Investmentkapital erhalten. Ein Großteil davon kommt von Softwarehersteller Microsoft.

Das US-Techmagazin The Verge berichtet, Microsoft könnte 75 Prozent der Gewinne von OpenAI erhalten, bis es seine Investition zurückerhält und einen Anteil von 49 Prozent an dem Unternehmen hält. OpenAI sagt, dass es auch nach Microsofts Milliardeninvestition ein Unternehmen mit Gewinnbegrenzung bleibt, was es der Firma ermöglicht, weiteres Kapital zu beschaffen.

  • Zum Hintergrund: Was ist OpenAI die Firma hinter dem KI-Hype?

Vorwurf: Altman hat von vielen Themen zu wenig Ahnung

Unmut regt sich auch über Firmenchef Sam Altman. Mitarbeitende sagen, er habe von vielen Themen nur oberflächlich Ahnung und kümmere sich kaum um das Tagesgeschäft.

Sie behaupten außerdem, seine selbstkritischen Äußerungen zur Gefährlichkeit von KI-Technologien seien nur Staffage, um die Politik zu besänftigen. Auch bei einem Besuch in München im Mai hatte Altman gewarnt, künftige GPT-Versionen könnten zu mächtig sein, um sie der allgemeinen Öffentlichkeit anzuvertrauen, denn das Potenzial für Missbrauch der Technologie sei zu groß. Kurz zuvor hatte sich der OpenAI-Chef vor dem US-Kongress dafür ausgesprochen, in Zukunft über eine Lizenzpflicht für aufstrebende KI-Firmen nachzudenken. Kritiker warfen der Firma daraufhin vor, auf diese Art ihre Vormachtstellung im KI-Markt zementieren zu wollen.

Beliebtheit von ChatGPT ist ungebrochen

ChatGPT erfreut sich trotzdem großer Beliebtheit: es soll auf mehr als 100 Millionen registrierte Userinnen und User kommen. Das Angebot verzeichnet nach externen Auswertungen mehr als zwei Milliarden Besucher pro Monat. In Vergleichstests mit Bard, dem Chatbot von Google, schneidet ChatGPT meist deutlich besser ab.

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