Fünf Kinder mit Smartphones in den Händen.
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Das erste Smartphone fürs Kind: Darauf sollten Eltern achten

Ab welchem Alter sollten Kinder ein eigenes Smartphone haben? Die Frage ist so knifflig, wie individuell. Wie ein solches Gerät kindgerecht und sicher eingerichtet werden kann, lesen Sie in unserer Übersicht.

Wer in eine Welt voller Smartphones hineingeboren wird, hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit irgendwann mal selbst eines: In 97 Prozent aller deutschen Haushalte sind Smartphones vorhanden, hat eine aktuelle Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbands Süd-West ermittelt.

Den "richtigen" Zeitpunkt gibt es nicht

Eines gleich vorweg: Wann ein Kind das richtige Alter und die nötige Reife für ein eigenes Smartphone erreicht hat, darauf gibt es keine eindeutige Antwort. Das bestätigen sämtliche für diese Recherche befragten Experten und Behörden, wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das Bayerische Staatsministerium für Digitales oder die Verbraucherzentrale.

Erstes Smartphone teils schon mit sechs Jahren

Laut einer Bitkom-Studie hat bereits jedes fünfte Kind zwischen sechs und neun Jahren sein erstes Smartphone (oder darf ab dann ein ausgemustertes Gerät der Eltern mitverwenden). Im Alter von zehn bis elf Jahren haben schon mehr als die Hälfte aller Kinder ein eigenes Gerät.

  • Zum Artikel: Erfolgsmodell: Schüler geben Smartphone-Hilfe für Senioren

Kinder in die digitale Welt begleiten

Im Gegensatz zur älteren "Generation PC" ist das Smartphone für Kinder heute der Einstieg in die digitale Welt. Dabei ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder "verantwortungsvoll begleiten, um sie frühzeitig auf die Chancen, aber auch die Gefahren im Netz hinzuweisen", betont ein Sprecher des Bayerischen Digitalministeriums. Eltern sollten ein Vorbild beim kompetenten und maßvollen Umgang mit digitalen Medien sein.

Kommunikation und Vertrauen sind wichtig

"Das schließt auch ein", ergänzt ein Sprecher des BSI mit Verweis auf Risiken und Schutzmaßnahmen, "dass Eltern regelmäßig mit ihren Kindern über die Erfahrungen im Netz sprechen, mehr über ihr Surfverhalten herausfinden und gemeinsam mit ihrem Kind am Ball bleiben, um über neueste Trends und Gefährdungen informiert zu sein." Aufkommende Fragen sollten vertrauensvoll und gemeinsam besprochen und geklärt werden.

  • Zum Artikel: So sichern Sie Ihre Daten, wenn Sie Ihr Smartphone weitergeben

So machen Sie das Handy kindersicher

Bevor ein Smartphone in Kinderhände übergeht, sind jede Menge Sicherheitsvorkehrungen möglich. Die folgenden Empfehlungen bilden ab, was viele Stellen übereinstimmend vorschlagen:

  • Setzen Sie Ihr altes Handy auf die Werkseinstellungen zurück, bevor Sie es ans Kind weitergeben. Das erleichtert die Einrichtung eines speziellen Kinder-Accounts.
  • Richten Sie eine Sicherungs-PIN für bestimmte Apps ein.
  • Hinterlegen Sie keine Bezahlmethoden im Gerät.
  • Aktivieren Sie den Jugendschutzfilter im App-Store.
  • Legen Sie eine kindgerechte Suchmaschine als Standard fest. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz empfiehlt "fragFINN" und "BlindeKuh".
  • Um Abos und Kostenfallen zu vermeiden, aktivieren Sie beim Netzanbieter die sogenannte Drittanbietersperre.

Kontroll-Apps von Drittanbietern: Abwägungssache

Zusätzlich können Apps von Drittanbietern die Nutzung des Kinder-Smartphones noch weiter regulieren, wie beispielsweise "TimeLimit" für Android-Geräte. Bei solchen Apps gilt es aber genau darauf zu achten, wie sicher und auch datensparsam sie im Einzelfall sind.

Weiterführende Informationen für Eltern

Für Eltern, die sich noch intensiver mit der Sicherheit ihrer Kinder im Netz auseinandersetzen wollen, gibt es zahlreiche Anlaufstellen: Was es etwa bei Apps wie TikTok, WhatsApp und Instagram für Kinder zu beachten gibt, hat "Die Sendung mit der Maus" hier übersichtlich zusammengefasst. Noch mehr Wissenswertes bietet die EU-Initiative "klicksafe" mit eigenen Web-Angeboten für Kinder, Jugendliche und Eltern.

Für Grundschulkinder bietet das Bayerische Digitalministerium die App "Wo ist Goldi?" an, mit der Kinder spielerisch den sicheren Umgang mit digitalen Medien erlernen sollen.

Wer hätte gedacht, das er recht behält? Bei der Präsentation des ersten iPhones meinte Steve Jobs, das würde die Welt revolutionieren.
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