Ein kulinarischer Genuss für Kenner, im Mail-Postfach ein digitales Ärgernis: Der Name der Spam-Mail geht auf einen Monthy-Python-Sketch zurück.
Bildrechte: picture alliance / Bildagentur-online/Joko | Bildagentur-online/Joko

Ein kulinarischer Genuss für Kenner, im Mail-Postfach ein digitales Ärgernis: Der Name der Spam-Mail geht auf einen Monthy-Python-Sketch zurück.

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

40 Prozent mehr Spam-Mails: Die Schattenseite der KI

Fake-Paketdienste und angebliche Wunderdiäten: Die E-Mail-Anbieter Web.de und GMX melden deutlich mehr Spam-Mails als im Vorjahreszeitraum. Künstliche Intelligenz macht Spam immer perfider und überzeugender – hilft aber auch beim Schutz davor.

Über dieses Thema berichtet: Wirtschaft und Börse am .

Rund 1,5 Milliarden Spam-Mails pro Woche sind im vergangenen Jahr in den Postfächern der zwei größten deutschen Mailanbieter Web.de und GMX eingegangen. Deren Mutterkonzern 1&1 spricht von einer Zunahme von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von Januar bis August.

Die Anbieter begründen den Anstieg unter anderem mit der zunehmenden Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI). Diese könnte inzwischen ganze Spam-Server automatisch aufsetzen, erklärt Arne Allisat, der Sicherheitschef beider Mailanbieter: "Zum anderen sehen wir bei Phishing-Mails einen Anstieg der Textqualität." Das mache es zunehmend schwieriger, sie von seriösen Mails zu unterscheiden.

Paradebeispiel: Paketdienst-Fake

Besonders zugenommen hat die Zahl der Phishing-Mails, in denen eine Zollgebühr für ein angeblich erwartetes Paket verlangt wird. Diese führen über einen Link oft auf ein Zahlungsportal, über das schlimmstenfalls Geld, Kreditkartendaten und Banking-Zugangsdaten abgegriffen werden. Auch rund um Virenschutz und Wunderdiäten habe die Zahl der Spammails deutlich zugenommen.

KI steckt auch im Spamfilter

Mit der Zahl der Spam-Mails steigt natürlich auch der potenzielle Trainingsdatensatz für Spamfilter: Sie sorgen dafür, dass nicht jede Spam-Mail automatisch in unserem Posteingang landet. Darum rufen die beiden zu 1&1 gehörenden Mailanbieter ihre Nutzer dazu auf, betrügerische Mails nicht nur zu löschen, sondern auch als Spam zu markieren. "Mit dieser Information können wir auch andere Nutzerinnen und Nutzer schützen", erklärt Allisat.

Spam bleibt ein lukratives Business

Spam ist ein einträgliches Geschäft und muss dafür noch nicht mal Schadsoftware verbreiten oder gezieltes Social Engineering verfolgen: Der Informatikprofessor John Licato rechnet vor, dass eine gezielte Spamwelle in wenigen Stunden 1.000 US-Dollar einbringen kann, wenn sie Arzneimittel anbietet, sogar 7.000 US-Dollar pro Tag.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!