Nürnberg kämpft um den Titel "Europäische Kulturhauptstadt 2025"
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Nürnberg kämpft um den Titel "Europäische Kulturhauptstadt 2025"

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Schwerpunkt im BR-Programm: Wird Nürnberg Kulturhauptstadt?

Nürnberg kämpft um den Titel "Europäische Kulturhauptstadt 2025". Ende Oktober entscheidet eine Jury darüber. Der Bayerische Rundfunk rückt deshalb am 14. Oktober die Kulturhauptstadt-Bewerbung Nürnbergs in den Mittelpunkt seiner Berichterstattung.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Die Bewerbung Nürnbergs für die Europäische Kulturhauptstadt 2025 geht in die heiße Phase. Am 28. Oktober entscheidet eine internationale Jury, ob sich Nürnberg im Jahr 2025 Europäische Kulturhauptstadt nennen darf. Das bedeutsamste Kulturprojekt Europas könnte damit erstmals nach Bayern kommen.

(Er-)Findung eines neuen Selbstverständnisses

Gemeinsam mit über 40 Kommunen und Landkreisen der Europäischen Metropolregion Nürnberg hat die Stadt Nürnberg nach einem jahrelangen Bewerbungsprozess die Finalrunde erreicht. Eine Region, die mehr als ein Viertel Bayerns abdeckt, hofft unter dem Motto "Past Forward" auf die (Er-)Findung eines neuen Selbstverständnisses.

Bayerischer Rundfunk als Kulturvermittler

Der Bayerische Rundfunk begleitet das ehrgeizige Ziel Nürnbergs und der Region in einer Doppelrolle: Als "Kulturvermittler" und Anbieter eines breiten, fest in der Region verankerten, kulturellen Angebots und als journalistischer Beobachter. Was prägt das Selbstverständnis der Stadt, der Region und ihrer Einwohner*innen? Welche Impulse kann Nürnberg für ein gemeinsames, friedliches Europa geben? Die Leitidee der Bewerbung liefert eine Fülle von Anknüpfungspunkten für Sendungen im BR Fernsehen, den Hörfunkwellen und digitalen Plattformen – in der Aktualität, aber auch den Magazinen.

Wir in Bayern, BR Heimat, BR Klassik, BR Franken

Das Nachmittagsmagazin "Wir in Bayern" greift seit Anfang September immer mittwochs Geschichte und Geschichten zu "N2025" auf, so das offizielle Kürzel der Stadt für die Bewerbung. Auf Instagram BR Franken läuft seit August sonntags die Reihe "#Freundschaftsanfrage". BR Heimat beschäftigt sich ab Oktober in der Sendung "Fränkisch vor 7" mit fränkischem Dialekt und die Rolle von Brauchtum und Tradition. BR Klassik spürt am 14. Oktober ab 20.00 Uhr unter dem Titel "Blühende Klanglandschaften" in einer Gesprächsrunde der musikalischen Vielfalt in der Metropolregion Nürnberg nach.

"nachtlinie" aus Nürnberg

Weil oft zu hören ist, "Nürnberg ist ja ganz anders als gedacht", bündelt der Bayerische Rundfunk die Chancen, Hintergründe und Visionen in ein "BR Thema" unter dem Titel "Nürnberg 2025 – Anders als gedacht". Auftakt bildet am 13. Oktober die Sendung "nachtlinie", die ausnahmsweise aus Nürnberg kommt und u.a. nach der Zukunft des Erinnerns fragt. Gäste dieser "nachtlinie extra" sind die Kulturbürgermeisterin der Stadt Nürnberg, Prof. Julia Lehner und der Leiter des Bewerbungsbüros, Prof. Hajo Wagner.

BR Fernsehen: Sondersendungen am 14. Oktober

  • 20.15 Uhr: "Countdown – Nürnberg 2025" LIVE aus Nürnberg mit Talkgästen, Schalten in die Region und Kultureinlagen. Die Moderatoren Julia Büchler und Tilmann Schöberl diskutieren mit Talkgästen, Publikum und Zuschauern via Chat über die Hintergründe und Bedeutung der Bewerbung sowie die Chancen für Bayern.
  • 22.00 Uhr: "Barwasser in Nürnberg" Journalist und Kabarettist Frank-Markus Barwasser zieht los, um die Frankenmetropole zu erkunden – jenseits der touristischen Hotspots und feuilletonistischen Klischees. Welches Lebensgefühl wird der kritische, humorvolle Besucher Barwasser dabei wohl entdecken?
  • 22.45 Uhr: "Was bleibt – Steine der Mahnung" Über den Umgang Nürnbergs mit dem schweren Erbe der Nationalsozialisten.
Am 28.10.2020 fällt eine internationale Jury die Entscheidung, ob sich Nürnberg gemeinsam mit der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) im Jahr 2025 Europäische Kulturhauptstadt nennen darf. Das bedeutsamste Kulturprojekt Europas könnte erstmals nach Bayern geholt werden. Die Moderatoren Julia Büchler und Tilmann Schöberl diskutieren mit Talkgästen und Zuschauern via Chat die Hintergründe und Bedeutung der Bewerbung sowie deren Chancen und Strahlkraft für Bayern.
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Countdown - Nürnberg 2025

Kaiserburg, Freie Reichsstadt, Bratwurst, Lebkuchen, Nationalsozialismus

Nürnbergs Image ist vor allem mit Vergangenheit verknüpft. Einer Vergangenheit voller Glanz, aber auch einer Geschichte, die im 20. Jahrhundert dem Größenwahn der Nationalsozialisten die Bühne bot und die 1945 mit den Nürnberger Prozessen den Auftakt für einen internationalen Strafgerichtshof lieferte.

Hoffen auf neue, frische, in die Zukunft gerichtete Impulse

Wer sich für ein Jahr lang Europäische Kulturhauptstadt nennen darf, löst in der Regel einen langfristig wirksamen Entwicklungsschub aus. Für Nürnberg in Aussicht stehen: Internationales Prestige, Förder- und Investitionsmittel von rund 100 Millionen Euro. Es geht der Region weder um einen Schönheitswettbewerb, noch um einen Veranstaltungsreigen – und nicht "nur" um Kunst. Stattdessen hoffen die Franken mit "N2025" auf neue, frische, in die Zukunft gerichtete Impulse für die künftige Entwicklung einer offenen, europäischen, friedlichen Gesellschaft.

Hintergrund "Europäische Kulturhauptstadt"

Die Europäische Union ernennt seit 1985 in bis zu drei Ländern jeweils eine Europäische Kulturhauptstadt (EKH). Der Titel gilt immer für ein Jahr. Er soll das Verständnis für die kulturelle Vielfalt sowie die Gemeinsamkeiten europäischer Kulturen und das Gefühl europäischer Zugehörigkeit fördern. Nach einem Rotationsprinzip werden die Länder ausgewählt, aus denen Bewerbungen eingereicht werden können.

Der Bewerbungsprozess dauert Jahre

Wer den Zuschlag will, muss eine internationale Jury mit einem nachhaltig wirkenden Konzept überzeugen. Es muss Kultur als Katalysator für soziale und regionale Identität, Kreativität und Humanität, Beschäftigung und Wachstum verstehen und europäische Werte sichtbar macht. Kurzum: Ein Bewerber muss Kultur im umfassenden Sinne als Treiber für eine langfristige Entwicklung begreifen. Und Antworten suchen auf die große Frage: Wie soll es mit unserer Stadt, in unserer Region, weitergehen?

"Ruhr 2010" als Positiv-Beispiel

Zuletzt war Ruhr 2010 Europäische Kulturhauptstadt und gilt als Beispiel für eine gelungene Umsetzung: Das negativ besetzte Ruhrgebiet bekam damals ein neues Image.

Wer sonst noch um den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2025 kämpft

Auch Hildesheim, Hannover, Chemnitz und Magdeburg haben es in die Finalrunde geschafft. Setzt sich Nürnberg durch, profitieren allein innerhalb der "Europäischen Metropolregion Nürnberg" elf kreisfreie Städte (u.a. Bamberg, Amberg, Coburg) und 23 Landkreise mit insgesamt mehr als 3,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern von den mehr als 60 Projektideen und der zu erwartenden, auch internationalen Aufmerksamkeit.

Im Doppelpack mit Slowenien

Neben Deutschland darf 2025 auch Slowenien eine Europäische Kulturhauptstadt stellen.