Die neue Mitte in Emmering
Bildrechte: Martina Schneider

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Nachhaltig und sozial: Emmering hat eine neue Dorfmitte

Alles neu in Emmering: Das Dorf bei Fürstenfeldbruck, vor den Toren Münchens, hat ein taufrisches Zentrum - mit Brunnen und Bühne als Kommunikationszentrum. Auch in Sachen Klimawandel ist man bestens gewappnet. Ein Ort mit Nachahmungspotenzial.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Der Brunnen auf dem neuen Dorfplatz in Emmering bei Fürstenfeldbruck plätschert - oder vielmehr: Ein paar Fontänen steigen direkt aus dem Boden empor. Einer dieser Wassersäulen, vielleicht einen halben Meter hoch, nähert sich eine Frau mit Kinderwagen, in dem ein Baby sitzt, das seine Hand schon neugierig nach dem plätschernden Wasser ausstreckt.

"Das ist jetzt gerade etwas ruhiger eingestellt", erklärt Bürgermeister Stefan Floerecke. "Wir können das aber auch acht Meter hoch spritzen lassen, wie einen Geysir. Und wir können das Wasserspiel nachts unterschiedlich mit farbigen LEDs beleuchten. Das schaut wirklich toll aus."

Ort des sozialen Miteinanders

Floerecke ist begeistert von der neuen Quartiersmitte, die in Emmering zwischen evangelischer Kirche, Amperhalle und Bürgerhaus entstanden ist - mit Wasserspiel, Bühne für Freiluftkonzerte, einigen Bauminseln und Sitzgelegenheiten. Ermöglicht hat das die bayerische Städtebauförderung.

Die Münchner Landschaftsarchitektin Martina Schneider gestaltete den Platz. Sie achtete dabei auf Nachhaltigkeit und ein soziales Miteinander der Dorfgemeinschaft. "Es ist genauso, wie es sein soll", erklärt sie im Interview mit dem BR. "Da sitzen Menschen hier und dort, manche in der Sonne, andere im Schatten." Bürgermeister Floerecke ergänzt: "Der Platz wird richtig gut angenommen. Das ist wirklich eine Freude. So ab Spätnachmittag geht es los, dass die Familien kommen und sich hier treffen. Ich werde dann immer wieder gefragt: Mei, das ist so ein schöner Brunnen - dürfen die Kinder da reingehen? Ja, natürlich! Spielt's da drin - und steckt's uns nur nix in die Düsen rein." Genauso habe sich die Gemeinde das vorgestellt.

Prinzip Schwammstadt - Keine Angst vor Starkregen

Ein Dorf wird belebt. Emmering bei Fürstenfeldbruck, idyllisch gelegen entlang den Amperauen, darf sich glücklich schätzen. Landschaftsarchitektin Schneider schuf nicht nur einen stimmigen Ort der Begegnung, sondern achtete in Zeiten des Klimawandels auch auf einen besonderen Umgang mit dem Element Wasser - ganz im Sinne der Schwammstadt: Das Wasser soll möglichst in offenen Böden versickern können.

"Wir haben inzwischen ja auch vermehrt die Starkregenereignisse", erklärt die Architektin. "Das heißt: Ich muss bei so einem Platz nicht nur schauen, wo läuft das Wasser hin, wenn es normal regnet, sondern auch, wenn ganz andere Wassermengen unterwegs sind. Also haben wir ein Fugenmaterial mit einer sehr, sehr hohen Wasserdurchlässigkeit."

Durch die von zwei Seiten bespielbare Bühne für Konzerte und Freiluftdarbietungen wird der neue Dorfplatz schließlich auch zu einer neuen kulturellen Mitte Emmerings.

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