tehlen des Memorium Nürnberger Prozesse stehen vor dem Nürnberger Justizgebäude. Im Saal 600 des Justizgebäudes fand vom 20. November 1945 bis zum 1. Oktober 1946 der «Hauptkriegsverbrecherprozess» des Internationalen Militärgerichtshof gegen führende Vertreter des nationalsozialistischen Regimes statt. Foto: Daniel Löb/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Museen der Stadt Nürnberg holen bei Besucherzahlen wieder auf. Memorium verzeichnet Besucherrekord.

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"Jammertal verlassen": Museen in Nürnberg im Aufwind

Die Museen der Stadt Nürnberg haben ein kräftiges Besucherplus zu verzeichnen und nähern sich den Zahlen vor der Corona-Pandemie. Andere Herausforderungen bleiben: millionenschwere Sanierungen und ein strikter Sparkurs.

Über dieses Thema berichtet: regionalZeit - Franken am .

Mehr als 675.000 Besucher hat es im vergangenen Jahr in die Museen der Stadt Nürnberg gezogen. "Wir nähern uns dem Besucherzuspruch vor der Pandemie. Es ist schön, zu sehen, dass dieses Jammertal zu Ende ist", freut sich Thomas Eser, Direktor der Museen der Stadt Nürnberg. Während der Pandemie waren die Besucherzahlen eingebrochen. Zuvor kamen weit mehr als 700.000 Menschen jährlich in die acht Museen der Stadt Nürnberg.

Memorium: Publikumsliebling vor neuen Herausforderungen

Ein Publikumsmagnet im Jahr 2023 ist das Memorium Nürnberger Prozesse.135.000 Menschen haben sich im vergangenen Jahr den Saal 600 und die dazugehörige Ausstellung angesehen – ein neuer Rekord für das Museum. Mit den Folgen des Erfolgs muss sich ab Juni dann der neue Leiter, der Historiker Alexander Korb, auseinandersetzen. Denn die Räume sind zu klein für so viele Besucher. Ein modernes Besucherzentrum ist geplant. Unklar sind noch die Kosten und der Zeitpunkt, wann gebaut wird.

Millioneninvestitionen in Museen

Andere millionenschwere Sanierungen stehen derzeit im Vordergrund: Das Dokumentationszentrum wird für mehr als 25 Millionen Euro erneuert und soll Ende 2025 wieder eröffnen. Das Museum für Industriekultur wird für insgesamt 16 Millionen Euro fit gemacht. Andere Projekte befinden sich in der Warteschleife. Zum Beispiel das Haus des Spiels, das seine Besucherzahl kräftig steigern konnte – auf rund 30.000 Besucher pro Jahr. Doch hier herrsche "Katerstimmung", so Museumsdirektor Eser.

Projekte in der Warteschleife

Um das Haus des Spiels zu erweitern, muss das Pellerhaus saniert werden. Geschätzte Kosten: 34 Millionen Euro. Zu teuer bei der gegenwärtigen Finanzlage der Stadt Nürnberg. Und auch das Spielzeugmuseum mit 115.000 Besuchern jährlich wartet auf eine Frischekur. In den oberen Stockwerken reiht sich eine Vitrine an die andere. "Das war topmodern in den 1970er Jahren, heute braucht ein Museum etwas anderes", sagt Leiterin Karin Falkenberg. Wie es besser geht, ist im umgebauten Foyer des Spielzeugmuseums zu erleben. Hier können die Besucher die Spielsachen anfassen. Und auch für die oberen Stockwerke gibt es bereits Umbaupläne, nur noch kein Geld.

Strikter Sparkurs

Die Stadt und damit auch die städtischen Museen müssen sparen. Jeder Euro wird zweimal umgedreht, so Kulturbürgermeisterin Julia Lehner (CSU). Ein kleiner Hoffnungsschimmer: Die Personalkürzungen könnten geringer ausfallen als bislang gedacht, signalisierte der Kämmerer der Stadt. "Die Entwicklung der letzten Tage stimmen uns zuversichtlich, dass es doch nicht so rabenschwarz kommt, wie es vor einigen Monaten noch aussah", betont Museumsdirektor Eser.

Ausstellung der besonderen Art

Trotz der Sparzwänge haben die Museen auch in diesem Jahr ein volles Programm und neue Ausstellungen zu bieten. Etwa die Ausstellung "Dürer under your skin". Im Albrecht-Dürer-Haus werden ab Mitte April Tattoos mit Motiven des berühmten Nürnberger Künstlers gezeigt.

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