Der Regisseur Marcus H. Rosenmüller vor wenigen Wochen beim Filmfest München
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Der Regisseur Marcus H. Rosenmüller vor wenigen Wochen beim Filmfest München

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Humor, Hintersinn und Heimat: Marcus H. Rosenmüller wird 50

Schon sein Filmdebüt war ein Riesen-Erfolg. Mittlerweile ist Marcus H. Rosenmüller das, was einst Joseph Vilsmaier war: der bayerische Regisseur schlechthin. Am Freitag wird er 50 Jahre alt.

Über dieses Thema berichtet: Die Kultur am .

1,8 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer wollten damals, 2006, Marcus H. Rosenmüllers Spielfilmdebüt "Wer früher stirbt ist länger tot" auf der Leinwand sehen. Und noch heute ist der Regisseur dankbar dafür, dass gleich sein erster Film auch sein erfolgreichster war. Die Geschichte um den elfjährigen Sebastian, dessen Mutter bei seiner Geburt gestorben ist, weshalb der Bub sich schuldig fühlt, war für Rosenmüller Türöffner für alles Weitere.

Schon der Erstling ist ein Riesenerfolg

"Wer früher stirbt ist länger tot" enthält bereits so ziemlich alles, was Rosenmüllers cineastisches Werk ausmacht: Die Liebe zu Humor, Hintersinn und Heimat. Und ein Faible fürs Skurrile, man denke etwa an die Albträume des kleinen Sebastian, die Rosenmüller mit großer Lust an der grotesken Überzeichnung inszeniert hat.

Dank seiner Humorbegabung hat Markus H. Rosenmüller mit seinen frühen Filmen auch den Heimatfilm reanimiert. Ohne den Heile-Welt-Kitsch, der dieses Genre in den 1950ern geprägt hatte. Aber auch ohne den pessimistischen Unterton des kritischen Heimatfilms der 70er, in dem Heimat vor allem für provinzielle Enge stand. Vorgenommen hatte sich Rosenmüller diese Wiederbelebung nicht, eher einfach nur einen Nerv der Zeit getroffen, wie er 2007 in einem BR-Interview mutmaßte.

Rosenmüller, ein Heimatfilmer?

Die Rückbesinnung auf das Eigene, Unverwechselbare in einer globalisierten Welt: Marcus H. Rosenmüllers Filme – ob sie nun wie "Schwere Jungs" von bayerischen Bobfahrern handeln oder wie "Beckenrand Sheriff" vom Kampf um den Erhalt eines Freibads in einer Kleinstadt – Rosenmüllers Filme werden getragen von großer Empathie zu Land und Leuten samt ihren Schrullen und Sonderlichkeiten.

Ein "leidenschaftlicher Kinofilmmacher" sei er, hat Rosenmüller mal gesagt. Heute ist der Shootingstar von einst das, was früher Joseph Vilsmaier war: der bayerische Regisseur schlecht hin, der zudem zwischendurch auch höchst erfolgreich für die Bühne gearbeitet hat – als Singspiel-Regisseur beim Politikerderblecken am Münchner Nockherberg – und nun auch fürs Fernsehen. Ende des Jahres wird dank Rosenmüllers Regie der kleine Kobold Pumuckl wieder auf dem Bildschirm sichtbar.

Next: Pumuckl!

Beim Münchner Filmfest wurden schon drei Episoden gezeigt. Erster Eindruck: eine ähnlich überzeugende Wiederbelebung wie beim Heimatfilm. Wen wundert's? Denn ein bisschen ist der Rosi ja selbst wie der Pumuckl: ein Freigeist mit Flausen im Wuschelkopf, der sich das Lausbübische ebenso wenig austreiben lässt wie die Lust am Drehen und Unterhalten.

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