Der Neffe des verstorbenen Meister Eder (gespielt von Florian Brückner) in der alten Werkstatt: Szene aus "Neue Geschichten vom Pumuckl".
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Der Neffe des verstorbenen Meister Eder (gespielt von Florian Brückner) in der alten Werkstatt: Szene aus "Neue Geschichten vom Pumuckl".

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Filmfest München zeigt "Neue Geschichten vom Pumuckl"

Der Pumuckl gehört zu den Kindheitserinnerungen ganzer Generationen. Auf dem Münchner Filmfest gab es nun erstmals einige Folgen der "Neuen Geschichten vom Pumuckl" zu sehen – ein seltener Fall von gelungener Wiederbelebung einer Kult-Kinderserie.

Über dieses Thema berichtet: Die Kultur am .

Wenn der Pumuckl ruft, kann die Sonne noch so sehr nach draußen locken: Das Kino ist dann der bessere Ort. Entsprechend voll war es am Samstag in der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film. Hier wurden im Rahmen des Münchner Filmfests erstmals drei Folgen der Serie "Neue Geschichten vom Pumuckl" gezeigt.

Hurra, der Pumuckl ist wieder da - und wohnt beim Eder-Neffen

Kinder und deren Eltern, aber auch jede Menge Fans der ersten Stunde waren gekommen, um zu sehen, ob die neuen Pumuckl-Abenteuer mit dem beliebten, vom BR koproduzierten Serien-Original aus den 80er-Jahren mithalten können. Die Vorzeichen waren gut: Regie geführt hat der auf bairische Geschichten spezialisierte Marcus H. Rosenmüller, Florian Brückner spielt den Neffen von Meister Eder und Kabarettist Maxi Schafroth leiht dem Pumuckl seine Stimme.

Das Besondere: Wenn die Serie Ende des Jahres im Programm von RTL anläuft, kann zwischen Schafroths Stimme und der mittels Künstlicher Intelligenz rekreierten Stimmlage von Originalsprecher Hans Clarin gewählt werden. Die war auch in den drei Folgen zu hören, die beim Münchner Filmfest gezeigt wurden: Das Ergebnis ist verblüffend. Bis auf wenige Ausnahmen klingt Pumuckl wirklich wie früher.

Szenerie liebevoll nachgebaut - von der Werkstatttüre bis zum Pumuckl-Bett

Auch sonst wird die Neuauflage dem Original in vielerlei Hinsicht gerecht: Es wird viel Dialekt gesprochen und die vor 40 Jahren abgerissene Schreiner-Werkstatt wurde im Studio detailgetreu nachgebaut. Das gilt auch für die Inneneinrichtung: Die Holzlatten hinter der Werkstatttür fallen noch immer bei jeder Gelegenheit um, die Türklinke ist lose, die Stufe im ersten Stock verleitet zum Stolpern. Pumuckls Bett steht in der ersten Folge noch recht eingestaubt links vom Innenhoffenster und Ilse Neubauer, eine der wenigen noch lebenden Originaldarstellerinnen, kehrt als Hausmeisterin Stürtzlinger zurück. Sie ist ein emotionaler Anker für die Fans der Originalserie, hängt dem Neffen von Meister Eder mit dem Kommentar "Des hab ich doch gern gemacht" ungefragt rote Geranien ans Fenster der wiedereröffneten Werkstatt und entlockt den Zuschauern nostalgisches Seufzen, wenn sie über den von Gustl Bayrhammer verkörperten Meister Eder sagt: "Solche Kaliber gibt's heut gar nimmer."

Neben Klabauter-Schabernack auch ernste Themen

Dass Meister Eder verstorben ist, wird offen thematisiert. Eine sehr emotionale Folge handelt davon, wie Neffe Florian Eder dem Pumuckl erklärt, was Totsein bedeutet. Auch das Grab besuchen die beiden – und sorgen natürlich für jede Menge Chaos auf dem Friedhof. Ernst und Klamauk, Nostalgie und moderne Weiterentwicklung halten in den drei gezeigten Folgen perfekt die Balance. Ob auch die anderen Episoden der 13-teiligen Serie da mithalten können, zeigt sich Ende des Jahres.

Im Video: So fing 1962 alles an mit dem Pumuckl

Pumuckl-Buch
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Das Filmfest München zeigt die drei Folgen von "Neue Geschichten vom Pumuckl" noch einmal am Dienstag, den 27.06. um 09:00 Uhr im Audimax der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF).

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