17.10.2023, Hessen, Frankfurt/Main: Eine Frau schaut sich im Pavillon des Ehrengastlands Slowenien ein Buch an. Die 75. Frankfurter Buchmesse findet von 18. bis 22. Oktober 2023 statt. Das Ehrengastland Slowenien präsentiert sich auf der der weltgrößten Bücherschau unter dem Motto «Waben der Worte». Foto: Hannes P. Albert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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75. Frankfurter Buchmesse

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Frankfurter Buchmesse: Start ohne Scholz

Die Buchmesse erwartet in diesem Jahr 4.200 Aussteller aus 95 Ländern. Das diesjährige Gastland ist Slowenien. Überschattet wird die Messe aber auch von den aktuellen Ereignissen in Israel.

Über dieses Thema berichtet: kulturWelt am .

Mit einer Eröffnungsfeier startet am Dienstagabend die Buchmesse in Frankfurt am Main. Ab Mittwoch ist die weltweit größte Bücherschau für Fachbesucher geöffnet, ab Freitagnachmittag dann auch für das Publikum. Gastland in diesem Jahr ist Slowenien. Mehr als 4.200 Aussteller aus 95 Ländern haben sich angemeldet. Zu den großen Themen der Buchmesse sollen in diesem Jahr Künstliche Intelligenz, Klimawandel und der Kampf gegen Populismus und Extremismus gehören.

Scholz reist nach Israel

Zur Eröffnungsfeier wurden ursprünglich Bundeskanzler Olaf Scholz und die slowenische Präsidentin Natasa Pirc Musar erwartet. Nun reist Scholz allerdings am Dienstag nach Israel, er wird vertreten von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Bereits am Montagabend wurde im Frankfurter Römer der Deutsche Buchpreis verliehen. Auch dort spielten die Ereignisse in Israel eine Rolle: "Der Krieg gegen Israel, das damit verbundene Leid und die Reisebeschränkungen haben einen Einfluss auf unser Messeprogramm", sagte Buchmesse-Direktor Juergen Boos.

Die Frankfurter Buchmesse stehe solidarisch an der Seite Israels. So wurde etwa eine Podiumsdiskussion mit dem Titel "Aus Sorge um Israel" neu ins Programm genommen. Die Auszeichnung für den Roman des Jahres ging am Montagabend an den österreichischen Schriftsteller Tonio Schachinger und sein Buch "Echtzeitalter". Auch er bezog sich in seiner Dankesrede auf Israel.

Sorgen um Freiheit des Wortes

Zu den Höhepunkten der Buchmesse zählt traditionell auch die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels zum Abschluss. In diesem Jahr wird der britisch-indische Schriftsteller Salman Rushdie geehrt.

Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, äußerte am Montagabend Sorgen, dass Werke wie Rushdies "Die satanischen Verse" heute "weder geschrieben, noch einen Verlag finden" würden. Auch die Verbannung von Büchern mit queeren Themen in amerikanischen Schulen und Bibliotheken bereite ihr Sorgen. Die "Freiheit des Wortes" sei eine "Grundlage der Demokratie".

Schmidt-Friderichs mahnte außerdem die sinkende Wertschätzung von Kultur in deutschen Medien an: "Feuilletons werden dünner, Literaturformate verschwinden aus den Programmen der Sendeanstalten", sagte Schmidt-Friderichs und verwies auf die derzeitige Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk: "Gerade bei Kultur- und Literatursendungen wird immer mehr gekürzt."

mit Material von dpa.

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