Die Bundesnetzagentur hat im vergangenen Jahr einem Medienbericht zufolge Zehntausende Beschwerden über Fake-Anrufe erhalten.
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Die Bundesnetzagentur hat im vergangenen Jahr einem Medienbericht zufolge Zehntausende Beschwerden über Fake-Anrufe erhalten.

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Zehntausende Beschwerden über Fake-Anrufe von "Polizisten"

Die Bundesnetzagentur hat im vergangenen Jahr einem Medienbericht zufolge Zehntausende Beschwerden über Fake-Anrufe erhalten. Mindestens 40.000 Meldungen nach Anrufen vermeintlich im Namen der Polizei seien 2022 eingegangen, hieß es.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Vormittag am .

Sie geben sich am Telefon als Polizisten aus, dahinter steckt aber eine Betrugsmasche: Die Bundesnetzagentur hat im vergangenen Jahr einem Medienbericht zufolge Zehntausende Beschwerden über Fake-Anrufe erhalten. Mindestens 40.000 Meldungen nach Anrufen vermeintlich im Namen der Polizei seien 2022 eingegangen, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf Angaben der Bundesbehörde. Der Höhepunkt wurde demnach im Juli mit 9.469 Beschwerden innerhalb eines Monats erreicht.

Angebliche Anrufe von Interpol, Europol oder dem BKA

Dabei habe es sich um Anrufe mit einer automatischen Ansage gehandelt, die vermeintlich von der Polizeiorganisation Interpol, der Behörde Europol, dem Bundeskriminalamt oder anderen nationalen und internationalen Polizeibehörden getätigt worden seien, hieß es. Eine Sprecherin der Bundesnetzagentur wies dem RND zufolge darauf hin, dass es sich bei diesen Zahlen um Mindestangaben handele.

Im vergangenen Jahr hatte Europol mitgeteilt, es sei in den meisten Fällen schwierig, die Täter zu ermitteln. Die Behörde vermutete, dass viele der Anrufe aus Südostasien kommen.

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Polizei warnt immer wieder vor Betrugsmasche

Immer wieder warnt die Polizei vor der Betrugsmasche mit Fake-Anrufen. Die Betrüger geben sich unter anderem als Polizisten aus, als angebliche Familienangehörige, die vermeintlich in Not geraten sind, oder auch als Mediziner, die Geld für die Behandlung von Angehörigen fordern.

  • Hier sind Informationen des Polizeipräsidiums München zu Organisiertem Callcenterbetrug, falschen Polizeibeamten und Schockanrufen.

Dabei verschleiern sie oft ihre wahre Identität, indem auf dem Telefondisplay des potentiellen Opfers eine gefälschte Nummer angezeigt wird. Missbraucht werden unter anderem auch die Notrufnummern 110 oder 112.

Seit Dezember mehr Schutz vor Telefonbetrug

Verbraucher sollen künftig besser geschützt und so seltener Opfer von Telefonbetrug werden. Seit dem 1. Dezember 2022 ist das neue Telefonschutzgesetz in Kraft. Es nimmt Netzbetreiber in die Pflicht: Bei Anrufen aus ausländischen Netzen darf keine deutsche Rufnummer angezeigt werden. Einzige Ausnahme sind Urlauber, die vorübergehend im Ausland sind und mit inländischer Rufnummer nach Deutschland anrufen.

Außerdem müssen die Anbieter Anrufe mit bestimmten Rufnummern abbrechen. So werden zum Beispiel Fake-Anrufe mit den Notrufnummern 110 oder 112 gar nicht erst zugestellt. Auch teure Sonderrufnummern wie (0)900 oder (0)137, bei denen der Tarif beliebig hoch gesetzt werden kann, müssen abgebrochen werden.

Mit Informationen von dpa

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