Die Corona-Zahlen steigen wieder - Wie ist die Lage?
Bildrechte: picture alliance/dpa | Jens Kalaene

Bald wieder nötig? Ein Corona-Selbsttest (Symbolbild)

Per Mail sharen
Artikel mit Video-InhaltenVideobeitrag

Die Corona-Zahlen steigen wieder - Wie ist die Lage?

Die Corona-Zahlen steigen wieder und Karl Lauterbach ruft die Bevölkerung zur Impfung auf. Doch wie kann man überhaupt zuverlässige Daten zur aktuellen Corona-Lage sammeln? Und was steht uns diesen Herbst bevor?

Über dieses Thema berichtet: BR24live am .

Die Fallzahlen von Corona-Infektionen haben sich in den letzten Wochen wieder leicht nach oben bewegt. Sagen jedenfalls die Wissenschaftler. Aber woher wissen sie das? Schließlich machen längst nicht mehr so viele Menschen einen Schnell- oder PCR-Test wie zur Zeit der Pandemie.

Corona-Aktivität lässt sich im Abwasser nachweisen

Der Grund ist folgender: Wer Corona im Körper hat, scheidet es auch wieder aus. Dieses Prinzip macht man sich beim sogenannten Abwassermonitoring zunutze. Putzt sich ein Corona-Infizierter beispielsweise die Zähne, liefert das Abwasser hinterher wichtige Daten.

Das Abwasser von aktuell 24 bayerischen Standorten wird wöchentlich analysiert und dabei die Menge an Corona-Genen nachgewiesen, die von Infizierten ausgeschiedenen wurden. Durch die Messung lässt sich ein Trend für die tatsächliche Corona-Situation ablesen. Denn aktuell wird kaum noch mit herkömmlichen PCR oder Antigen-Tests getestet.

Abwassermonitoring ist also die einzige Methode, mit der man sich einen Überblick über die aktuelle Lage verschaffen kann. Wie stark Corona in Bayern gerade verbreitet ist und wie das an den 24 Messstellen ablesen lässt, erfahren Sie stets aktuell hier.

Rasanter Anstieg in München, fallender Trend in Straubing

Aktuell ist Volksfestzeit. Das lässt sich aus den Daten des Abwassermonitorings ablesen: Wie die letzten Jahre auch, stieg die Anzahl der Genkopien im Abwasser rund um die großen Feste in den jeweiligen Städten an.

Besonders eindrücklich kann man dies am Beispiel Straubing erkennen. Hier fand Mitte August das Gäubodenvolksfest statt. Die Corona-Zahlen stiegen in der ersten Woche nach dem Festbeginn zunächst rapide an. Zwei Wochen nach Ende des Fests war die Anzahl der Corona-Genkopien im Straubinger Abwasser wieder auf Normalniveau.

Grafik: Viruslast im Abwasser von München

Bildrechte: Grafik: BR24, Quelle ESI-CorA
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

SARS-CoV-2 Viruslast im Abwasser von München

Oktoberfest 2023: Steigende Corona-Zahlen in München

Nicht überraschend: Seit letzter Woche sind auch die Zahlen in München fast um ein Drittel angestiegen. Und das, obwohl die aktuellen Daten erst kurz nach dem ersten Oktoberfest-Wochenende erhoben wurden.

Das Niveau des Vorjahres wird bisher aber noch lange nicht erreicht. Möglicherweise macht sich bemerkbar, dass die meisten Menschen mittlerweile Antikörper gegen den SARS-CoV-2 Virus haben.

Grafik: 7-Tage-Inzidenzen nach Volksfesten im Jahr 2022

Bildrechte: Grafik: BR24, Quelle Robert Koch-Institut (RKI)
Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

7-Tage-Inzidenzen nach Volksfesten in 2022: Deutlicher Anstieg

Großteil der Deutschen mit Antikörpern gegen das Corona-Virus

Schon im Februar 2023 zeigte eine vom Bundesgesundheitsministerium beauftragte Studie, dass überwiegende Teile der deutschen Bevölkerung - genauer gesagt 95 Prozent der Studienteilnehmenden - bereits Antikörper gegen SARS-CoV-2 haben.

Diese Daten legen laut der Studie nahe, dass dadurch ein moderater bis hoher Schutz gegen einen schweren Verlauf einer COVID-19-Erkrankung besteht. Dieser Schutz gilt allerdings nicht unbedingt für eine Infektion mit einer neuen Virusvariante.

Lauterbach legt Risikogruppen Impfung gegen neue Corona-Variante nahe

Seit Mitte September gibt es angepasste Impfstoffe gegen die neuen Corona-Varianten. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rief die Bevölkerung daher zur Impfung auf. Es sei nach wie vor der beste Schutz.

Zur Gruppe derjenigen, für die eine erneute Impfung empfohlen wird, gehören über 60-Jährige, Menschen mit Risikofaktoren oder Begleiterkrankungen, wie Lauterbach erläuterte.

Dieser Artikel ist erstmals am 29. September 2023 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!