Mit der Gründung des Landesverbands "Post-Covid 19 Bayern e.V." in Donaustauf im Kreis Regensburg wollen sieben bayerische Selbsthilfegruppen ein Sprachrohr für Betroffene bieten. Bereits jetzt gebe es zwar lose Netzwerke, sagt Mitinitiatorin Birgit Birner. Mit einem Verband sollen aber die Interessen gebündelt und sichtbarer werden.
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Post-Covid als Krankheit anerkannt
Erste Erfolge könne das Netzwerk aus Post-Covid-Erkrankten schon vorweisen. So sei es gelungen, dass die Krankheit "attestierbar" und damit anerkannt sei, so Birner. Nächste Ziele sind, dass eine Corona-Infektion und ihre Folgen auch als Berufserkrankung oder Arbeitsunfall anerkannt werden.
Erstes deutsches Nachversorgungszentrum
Gründungsort des Landesverbands ist Donaustauf, da sich in der dortigen Lungenfachklinik das erste deutsche Nachversorgungszentrum etabliert hat. Ebenfalls hat sich dort einer der ersten Selbsthilfegruppen zum Thema Post-Covid gegründet.
335.000 Betroffene bundesweit
Unter Long-Covid versteht man teils schwere Beschwerden, die nach einer akuten Krankheitsphase von vier Wochen fortbestehen oder dann neu auftreten. Post-Covid beschreibt das Krankheitsbild mehr als zwölf Wochen nach einer Corona-Infektion.
Mit Post-Covid waren Ende vergangenen Jahres knapp 335.000 Menschen in Arztpraxen in Behandlung, geht aus Abrechnungsdaten des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hervor.
Netz für Heilungsprozess wichtig
Für Dr. Maximilian Malfertheiner, medizinischer Direktor der Klinik Donaustauf, ist die Gründung des Landesverbands extrem wichtig für Patienten. "Oft sind die Behörden oder auch Ärzte überfordert mit den Fragen, die Post-Covid-Betroffene haben", sagte Malfertheiner zum BR. Hier springe dann der Landesverband ein, in dem sich Betroffene direkt austauschen und gegenseitig helfen könnten.
Für den Heilungsprozess sei dieses Auffangnetz sehr wichtig. In der Donaustaufer Spezialambulanz wurden bereits über 1.000 Post-Covid-Erkrankte behandelt. Der Andrang sei weiter "riesig", so Malfertheiner.
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