Ein Symbol auf der Intensivstation für Corona-Patienten
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WHO: Weiter internationaler Gesundheitsnotstand wegen Corona

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hält an ihrer Einstufung des "internationalen Gesundheitsnotstands" wegen Corona fest. Die Pandemie befinde sich aber womöglich an einem Übergang. Zuvor hatten Experten über eine Aufhebung der Alarmstufe beraten.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hebt die wegen der Corona-Pandemie ausgerufene höchste Alarmstufe nicht auf. Das gab WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus im Anschluss an eine Sitzung des WHO-Notfallausschusses bekannt.

Auch wenn die Öffentlichkeit den Eindruck habe, dass die Pandemie in einigen Teilen der Welt vorüber sei, bleibe sie ein Ereignis, das die Gesundheit der Weltbevölkerung weiterhin stark beeinträchtige, erklärte die WHO. Nun gelte es, die Übergangsphase vorsichtig zu bewältigen.

Corona-Notfall-Ausschuss gab Empfehlung ab

Die Zahl der wöchentlichen Todesfälle im Zusammenhang mit Corona ist laut WHO zwar die niedrigste seit Beginn der Pandemie, im Vergleich zu anderen Viren aber immer noch hoch. "Diese Pandemie hat uns schon einmal überrascht und könnte es wieder tun", sagte der WHO-Generaldirektor.

Ein internationales Expertengremium hatte am vergangenen Freitag über eine mögliche Aufhebung des internationalen Gesundheitsnotstands beraten. Bei der virtuellen Sitzung des sogenannten Corona-Notfallausschusses standen unter anderem aktuelle Pandemie-Daten und eine Debatte auf dem Programm. Der Ausschuss gibt Empfehlungen an den WHO-Generaldirektor ab, der dann selbstständig eine Entscheidung für oder gegen eine Aufhebung trifft.

WHO-Generaldirektor: Covid-19 weiter gefährlich

Tedros Adhanom Ghebreyesus hatte zu Beginn der Sitzung darauf hingewiesen, dass Corona-Sterbefälle nicht zuletzt wegen der Aufhebung der Pandemie-Einschränkungen in China zunähmen. In der Vorwoche seien fast 40.000 Tote aus aller Welt an die WHO gemeldet worden, davon mehr als die Hälfte aus China. Seit Anfang Dezember 2022 seien weltweit mehr als 170.000 Menschen nach einer Corona-Infektion gestorben.

Zwar nähere sich die Pandemie womöglich einem Wendepunkt an, der Ausschuss sei sich aber einig, dass Covid-19 weiter eine gefährliche Infektionskrankheit sei, die der Gesundheit und den Gesundheitssystemen erheblichen Schaden zufügen könne. Zudem hätten die Überwachung und die genetische Sequenzierung weltweit abgenommen. Das mache es schwer, bekannte Varianten zu verfolgen und neue zu entdecken.

Was bedeutet die Notstands-Erklärung der WHO?

Der WHO-Notfallausschuss berät alle drei Monate. Zuletzt hatte das Gremium die Pandemie im Oktober weiter als gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite eingestuft. Erstmals hatte die WHO Ende Januar 2020 wegen Covid-19 den weltweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen.

Die Erklärung eines Notstands ist die höchste Alarmstufe, die die WHO ausrufen kann. Sie tut dies bei Bedrohungen, damit Regierungen und die Öffentlichkeit aufgerüttelt werden und Vorbereitungen treffen. Allerdings hat weder die Erklärung noch die Aufhebung eines Notstands – offiziell "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" (PHEIC) – unmittelbare Folgen. Jedes Land entscheidet für sich über sein jeweiliges Krisenmanagement.

Mit Informationen von dpa, Reuters und AFP

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