NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg (links), Bundeskanzler Olaf Scholz
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Stoltenberg: Nato-Einladung an Ukraine vorerst kein Thema

Die Ukraine wird beim Nato-Gipfel im Juli keine formelle Einladung in das Bündnis erhalten. Das sagte Nato-Generalsekretär Stoltenberg bei einem Treffen mit Bundeskanzler Scholz in Berlin. Ziel sei aber, die Ukraine näher an die Nato heranzuführen.

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Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte in den vergangenen Wochen immer wieder betont, dass er beim bevorstehenden Nato-Gipfel im litauischen Vilnius eine formelle Einladung der Ukraine in das Bündnis erwarte. Dem erteilte nun Jens Stoltenberg eine Absage.

Der Nato-Generalsekretär geht nicht davon aus, dass die Nato den ukrainischen Wunsch nach einer formellen Einladung schon beim Gipfel im Juli erfüllen wird. "Beim Vilnius-Gipfel und in den Vorbereitungen auf den Gipfel diskutieren wir nicht, eine formelle Einladung auszusprechen", sagte Stoltenberg am Montag nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin.

"Wir diskutieren, wie wir die Ukraine näher heranführen"

Selenskyj hatte zuvor betont, weder in der Ukraine noch in Europa noch in der Nato würde die Mehrheit der Bevölkerung verstehen, wenn Kiew bei dem Spitzentreffen in Litauen keine "wohlverdiente Einladung" erhielte.

Stoltenberg zufolge kann man die Ergebnisse des Gipfels zwar nicht vorwegnehmen. Aber die Verbündeten seien sich schon in vielen Punkten einig, was die Ukraine angehe, sagte der Nato-Generalsekretär. "Was wir diskutieren ist, wie wir die Ukraine näher an die Nato heranführen können", so Stoltenberg. So bestehe Einigkeit, dass die Tür der Nato grundsätzlich offen sei.

Stoltenberg: Hauptsache, Ukraine bleibt souveränes Land

Stoltenberg betonte auch, dass nicht Russland über den Zeitpunkt einer Einladung an die Ukraine entscheide, sondern die Nato und die Ukraine selbst. Es sei nun zunächst die Hauptsache, dass die Ukraine ein souveränes Land in Europa bleibe. Deswegen sei er sicher, dass die Verbündeten ihre starke Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland beim Gipfel bekräftigen würden, betonte Stoltenberg.

Mit Informationen von dpa

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