Außenministerin Annalena Baerbock (Die Grünen)
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Außenministerin Annalena Baerbock (Die Grünen) sichert der Ukraine wenn nötig jahrelange Unterstützung zu. (Archivfoto).

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"So lange wie nötig": Baerbock sichert Ukraine weitere Hilfe zu

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock will die Ukraine im Kampf gegen die russische Invasion wenn nötig jahrelang unterstützen - und sichert dem Land deshalb Geld und Waffen zu. Man müsse sich darauf einstellen, dass der Krieg lange dauern könnte.

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Wie geht es weiter im Russland-Ukraine-Krieg? Über Waffenlieferungen und eventuelle Verhandlungen wird derzeit hitzig debattiert. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Die Grünen) äußerte in einem Interview mit der "Bild am Sonntag" die Erwartung, dass dieser Krieg noch Jahre dauern könnte. Baerbock sicherte der Ukraine ebenso lange Unterstützung zu.

Baerbock: Ukraine braucht wohl auch im nächsten Sommer Waffen

"Die Ukraine verteidigt auch unsere Freiheit, unsere Friedensordnung. Und wir unterstützen sie finanziell und militärisch - und zwar so lange es nötig ist. Punkt." Dabei sei ein Ende derzeit nicht in Sicht. "Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Ukraine auch im nächsten Sommer noch neue schwere Waffen von ihren Freunden braucht", erklärte Baerbock weiter.

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"Wahnvorstellung" Putins ging nicht auf

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert inzwischen seit mehr als einem halben Jahr an. Russlands Präsident Wladimir Putin habe eine "Wahnvorstellung" gehabt, die Ukraine binnen kürzester Zeit einzunehmen, sagte die Außenministerin. Dieses Vorhaben sei aber nicht aufgegangen. Die Grünen-Politikerin verteidigte auch den Anspruch der Ukraine auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim. "Auch die Krim gehört zur Ukraine. Die völkerrechtswidrige Annexion von 2014 hat die Welt nie anerkannt."

Soziale Spaltung verhindern

Baerbock warnte davor, angesichts der monatelangen Kämpfe eine Kriegsmüdigkeit in Deutschland herbeizureden. Sie erlebe weiterhin unglaublich viel Unterstützung für die Ukraine. "Klar spüren inzwischen alle die Folgen von Putins Energiekrieg am eigenen Geldbeutel. Die soziale Spaltung Europas gehört zur Kriegsführung Putins. Dies müssen wir verhindern. Das wird ein steiniger Weg", sagte sie. Aber es gehöre zur politischen Verantwortung, "die sozialen Schieflagen in Folge hoher Energiepreise abzufedern".

Außenministerin weist Nord-Stream-2-Forderung zurück

Forderungen mancher Politiker - etwa von FDP-Vize Wolfgang Kubicki - die Pipeline Nord Stream 2 zu öffnen, um russisches Gas nach Deutschland zu bringen, wies Baerbock einmal mehr zurück. "Ich frage mich manchmal, ob einige nicht verstanden haben, dass das kein Spiel mit Regeln ist und kein plötzlicher Lieferengpass", so die Außenministerin. Die Gaspipelines aus Russland seien schon lange Waffen in einem hybriden Krieg.

Mit Material von dpa und Reuters.

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