Die russische Justiz hat das renommierte Sacharow-Zentrum aufgelöst. Ein Gericht in Moskau erklärte zur Begründung, in dem regimekritischen Zentrum fänden nicht genehmigte Konferenzen und Ausstellungen statt.
Das Sacharow-Zentrum war eine der wenigen Organisationen, die oppositionelle Meinungen und Haltungen vertreten - auch, was Moskaus militärische Intervention in der Ukraine angeht.
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Kreml unterdrückt systematisch Kritik an eigener Politik
Schon im Januar kündigte der russische Staat alle unentgeltlichen Mietverträge mit dem Sacharow-Zentrum. Die Begründung: Ausländische Agenten dürften keine staatliche Unterstützung erhalten. Im Frühjahr dann musste das Sacharow-Zentrum seine historischen Räumlichkeiten in Moskau verlassen.
Beobachter sehen das Vorgehen des Staates gegen das Zentrum im Zusammenhang mit den Bemühungen, jede Kritik an der Politik des Kreml zu unterbinden. So war auch die zivilgesellschaftlich wichtige Menschenrechtsorganisation Memorial Ende 2021 von den russischen Behörden aufgelöst worden.
Sacharow-Zentrum vor 30 Jahren gegründet
Das nach dem Dissidenten und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow benannte Menschenrechts-Zentrum war vor knapp drei Jahrzehnten gegründet worden. Es zeigte unter anderem Ausstellungen zu den Themenbereichen Menschenrechte, Repressionen und Gulag in der ehemaligen UdSSR.
Mit Informationen von dpa.
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