Skifahrer im Sprung, aufgenommen 2017 in Arlberg (Tirol)
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Skifahrer in Arlberg, aufgenommen 2017

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Preisanstieg: Skifahren in Österreich wird deutlich teurer

Inflation, Energie, Löhne: Die Seilbahnbranche in Österreich sieht sich gezwungen, höhere Kosten an Skifahrer und Urlauber weiterzugeben. Die Preise für Liftkarten steigen erneut spürbar, in Arlberg etwa kostet der Tagespass in diesem Winter 75 Euro.

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Skiurlaub in Österreich wird in der kommenden Wintersaison erneut spürbar teurer. Die Preise für Liftkarten steigen kräftig – und zwar um durchschnittlich sieben bis zehn Prozent. Das hat die österreichische Nachrichtenagentur APA per Anfragen ermittelt, die wichtigsten Ergebnisse darauf hat unter anderem der ORF zusammengefasst. Am heftigsten fällt demnach der Preisanstieg am Arlberg in Tirol aus: Dort kostet die Skitageskarte fortan 75 Euro, das sind zwölf Prozent mehr als in der vergangenen Saison. Auch Kitzbühel, Ischgl, Zillertal Arena und Sölden verlangen in der Hauptsaison nun mehr als 70 Euro pro Erwachsenen-Ticket.

Seilbahnvertreter hadern mit Energiekosten

Vertreter der Seilbahnbranche nannten die allgemeine Inflation, die gestiegenen Energiepreise und die höheren Zinsen für bereits getätigte Investitionen als wichtige Gründe für die neuen Ticketpreise. Werner Frießer, Geschäftsführer der Axamer Lizum in Tirol, bezeichnete die Energiepreise als "Katastrophe für uns" und konkretisierte: "Wir zahlen heuer 1,1 Millionen Euro statt wie früher 360.000 Euro." Und das, obwohl die Seilbahner inzwischen bessere Stromtarife hätten.

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Salzburgs Branchenvertreter Erich Egger wies außerdem darauf hin, dass die Tariflöhne für Seilbahnbeschäftigte um gut zehn Prozent angehoben wurden. Bereits im Vorjahr waren die Liftpreise in Österreich durchschnittlich um acht Prozent angehoben worden. Auch in Bayern musste im zurückliegenden Winter vielerorts deutlich mehr gezahlt werden als noch in den Jahren davor.

Saison- und Mehrtageskarten ebenfalls deutlich teurer

Der kräftige Preisanstieg macht sich nicht nur bei den Tagestickets bemerkbar: In mehreren großen Skigebieten in den – von Bayern aus vergleichsweise schnell zu erreichenden – Bundesländern Tirol und Salzburg werden die Sechstages-Karten für Erwachsene in der Hauptsaison um mehr als zehn Prozent teurer. In Ischgl sind dafür nun 323 Euro zu bezahlen, im Zillertal 349 Euro, in Saalbach-Hinterglemm 377 Euro und am Arlberg 401 Euro. Zahlreiche weitere Destinationen in anderen Bundesländern wie Kärnten, Oberösterreich und der Steiermark verlangen in dieser Wintersaison ebenfalls deutlich mehr.

Auch für die Saisonpässe muss teilweise deutlich mehr hingelegt werden, in Arlberg sogar ein vierstelliger Euro-Betrag: Erwachsene, die von Saisonanfang bis Saisonende Lifte und Pisten nutzen, müssen statt zuletzt 995 Euro künftig 1.114 Euro zahlen. Von den Arlberger Bergbahnen hieß es zu den neuen Preisen, aufgrund der Größe des Skigebietes sei die "Relation zwischen Preis und Angebot" im nationalen und internationalen Vergleich "absolut stimmig". Tatsächlich gilt Ski Arlberg mit unter anderem St. Anton, Stuben, Lech und Zürs sowie seinen insgesamt mehr als 300 Pistenkilometern als größtes zusammenhängendes Skigebiet Österreichs – und als eines der größten der Welt.

Nicht alle Skigebiete erhöhen die Preise

Abgesehen davon kann gerade in manch kleineren Gebieten das Portemonnaie geschont werden. Am Gaberl in der Steiermark etwa sagt Betreiber Thomas Gauss, man habe nicht erhöht, denn: "Wir wollen bei der Preisspirale nicht mitmachen." Außerdem habe man Sorge, dass der Skinachwuchs sonst irgendwann ganz ausbleibe. Der Erwachsenen-Skipass kostet daher mit 33 Euro (für gut fünf Pistenkilometer) gleich viel wie im Vorjahr.

Egal ob in großen oder kleinen Skigebieten: Wer in der Nebensaison unterwegs sein kann, kommt auch im kommenden Winter um einiges günstiger weg. Wer sehr viel fährt, dürfte mit Saisonkarten trotz der auch hier vielerorts erfolgten Preisanhebung weiterhin Geld sparen. Und wer im Vorverkauf tätig wird oder im Voraus online bucht, kann mancherorts starke Rabatte erzielen. Für die Planai-Hochwurzen-Bahnen in Schladming und Umgebung zum Beispiel zahlen Online-Frühbucher statt 73,50 Euro Tagespreise von 63 Euro aufwärts. Doch auch letztere liegen damit über dem Niveau der zurückliegenden Saison.

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