Einem von einer Corona-Erkrankung genesenen Patienten wird in einer Lungentest-Kabine in einer Rehaklinik die Lungenfunktion gemessen
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Uwe Anspach

1.000 Erwerbsminderungsrenten wegen Post-Covid in 2022

Per Mail sharen
Artikel mit Audio-InhaltenAudiobeitrag

Post-Covid: Erwerbsminderungsrente in 1.000 Fällen bewilligt

Die Deutsche Rentenversicherung hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Erwerbsminderungsrenten für Betroffene von Post-Covid-Leiden bewilligt als im Jahr zuvor. Insgesamt waren es 1.000 - nach nur 13 im Jahr 2021.

Über dieses Thema berichtet: Nachrichten am .

Die Deutsche Rentenversicherung hat im vergangenen Jahr in 1.000 Fällen Erwerbsminderungsrenten für Betroffene von Post-Covid bewilligt. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 1.088 Erwerbsminderungen in Zusammenhang mit Covid-19 erstmals bewilligt worden - 1.000 aufgrund von Post-Covid.

2021 waren es 89 Erwerbsminderungsrenten im Zusammenhang mit Corona-Infektionen, 13 davon aufgrund von Post-Covid-Leiden. Diese Zahlen nannte eine Sprecherin der Deutschen Rentenversicherung der "Rheinischen Post".

Post-Covid als Langzeitproblem

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte gestern mehr Unterstützungsangebote für Menschen mit langwierigen Beeinträchtigungen nach Corona-Infektionen in Aussicht gestellt. Er stellte ein Long-Covid-Programm vor, das unter anderem ein Informationsportal und 40 Millionen Euro als Forschungsförderung vorsieht.

Unter Long-Covid versteht man teils schwere Beschwerden, die nach einer akuten Krankheitsphase von vier Wochen fortbestehen oder dann neu auftreten. Post-Covid beschreibt das Krankheitsbild mehr als zwölf Wochen nach einer Corona-Infektion. Mit Post-Covid waren Ende vergangenen Jahres knapp 335.000 Menschen in Arztpraxen in Behandlung, teilte das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) nach Abrechnungsdaten mit. Untersuchungen zufolge haben in Deutschland rund 2,5 Millionen Menschen weiterhin Folgen einer Corona-Infektion. Viele könnten nur noch teilweise arbeiten oder seien berufsunfähig.

Hausärzte drängen auf Entlastungen für Patienten und Angehörige

Der Deutsche Hausärzteverband hat mehr Entlastungsangebote für Long-Covid-Patientinnen und -Patienten sowie deren Angehörige gefordert. "Aus unseren Praxen wissen wir, dass viele betroffene Patientinnen und Patienten enorm auf die Unterstützung ihrer Angehörigen angewiesen sind, um ihr tägliches Leben meistern zu können", sagte die Vize-Bundesvorsitzende Nicola Buhlinger-Göpfarth der "Rheinischen Post". "Eine Förderung der Gesundheitsversorgung im häuslichen Umfeld wie auch eine Stärkung von Unterstützungsangeboten, die Erkrankte und deren Angehörige direkt in ihrem Alltag entlasten, erachten wir daher als wichtige Maßnahmen", sagte sie.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!