Paulaner will nun auch den amerikanischen Markt erobern: Statt "Spezi" wird das Kultgetränk dort "Sunset" heißen. Starten wird der Verkauf im sonnigen Kalifornien, gebraut wird weiterhin in München. Unter eingefleischten Fans des Kultgetränks fallen die Reaktionen auf die Namensänderung im Netz überwiegend negativ aus
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Archivbild: Paulaner "Spezi"-Flaschen stehen im Kühlregal .

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Aufregung um neuen Namen: "Spezi"-Fans verärgert

Die Münchner Brauerei Paulaner will mit ihrem erfolgreichen Cola-Mix-Getränk jetzt auch den amerikanischen Markt erobern – jedoch unter einem anderen Namen. Das sorgt für Unruhe unter den Fans der Marke.

Auf den ersten Blick handelt es sich um einen gewöhnlichen Werbespot: Ein junger Mann nippt an einer Paulaner-Spezi-Flasche mit dem charakteristischen Etikett in den Farben Orange-Rot-Lila. Dabei sitzt er lässig auf seinem Fahrrad und beobachtet den Sonnenuntergang über dem Meer.

So weit, so normal. Nur dass es sich auf den zweiten Blick bei dem Getränk in seiner Hand gar nicht um einen "Spezi" handelt: "Paulaner Sunset" steht auf dem Flaschenetikett. Unter dem Video, das Paulaner Anfang November auf Instagram veröffentlicht hat, steht: "POV: you are sipping the sunset" – auf Deutsch: "Du nippst am Sonnenuntergang".

Paulaner-Spezi-Fans empört über neuen Namen

Bringt Paulaner etwa eine neue Getränkesorte auf den Markt? Die kurze Antwort lautet: Nein. Die Rezeptur von Paulaner Sunset ist dieselbe wie die des berühmten Paulaner "Spezi", nur der Name ist neu. Denn: Paulaner will mit seinem "Sunset" nun auch den amerikanischen Markt erobern: Starten wird der Verkauf im sonnigen Kalifornien, gebraut wird weiterhin in München.

Unter eingefleischten Fans des Kultgetränks fallen die Reaktionen auf die Namensänderung im Netz überwiegend negativ aus: "Nur Spezi, nein zu Sunset", schreibt ein User unter den Werbespot. Ein anderer droht sogar mit Boykott: "Wenn ihr das auch in Deutschland umbenennt, dann wechsel ich zu Riegele."

Uralt-Vertrag ist der Grund für die Namensänderung

Die Augsburger Brauerei Riegele vertreibt wie Paulaner das Cola-Mischgetränk unter dem Namen "Spezi" – und sie ist auch der Grund, warum die Paulaner "Spezi" auf dem amerikanischen Markt einen neuen Namen hat: Riegele hat sich den Markennamen "Spezi" 1956 nämlich vor Paulaner rechtlich gesichert. Um sein Cola-Orangen-Mix-Getränk auch "Spezi" nennen zu dürfen, schloss Paulaner schließlich einen Lizenzvertrag mit Riegele – und zahlte den "Spezi"-Erfindern einmalig 10.000 Mark. Während Paulaner sein Getränk seitdem "der Spezi" nennt, stellt Riegele laut eigener Aussage "das Spezi" her.

Diese Koexistenzvereinbarung aus dem Jahr 1974 ist auch der Grund, warum die Paulaner "Spezi" in den USA nicht "Spezi" heißen darf: Die Vereinbarung zwischen den beiden Brauereien gilt nämlich nur in Deutschland, wie Paulaner erklärt. Deswegen musste für den amerikanischen Markt ein neuer Markenname her – und der "Paulaner Sunset" war geboren.

Paulaner hat beruhigende Botschaft für deutsche Spezi-Fans

Offensichtlich wollte man einen erneuten Rechtsstreit mit Riegele vermeiden: Die Augsburger Brauerei hatte erst im vergangenen Jahr versucht, einen neuen millionenschweren Lizenzvertrag mit Paulaner zu erstreiten – ohne Erfolg.

Für die aufgebrachten "Spezi"-Fans, die um den Namen ihres Lieblingsgetränks bangen, hat Paulaner eine beruhigende Botschaft: "Ihr Lieben, wir hören euch", schreibt die Brauerei auf Instagram. Und versichert: "Paulaner Spezi soll in Deutschland weiterhin Paulaner Spezi bleiben!"

Video: Die "Spezi-Suchtis" aus Feldkirchen-Westerham

Spezi öffnen per Schneeschaufel
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Spezi öffnen per Schneeschaufel

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