Mann ersetzt Fenster eines alten Hauses
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Die Sanierung von Bestandsimmobilien ist oft teuer - Bundesbauministerin Klara Geywitz will deswegen ein Förderprogramm ins Leben rufen.

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Neues Förderprogramm für den Kauf von alten Immobilien

Nicht erst seit dem Gebäudeenergiegesetz: Alte Immobilien gelten oft als Investitionsreinfälle wegen teils astronomisch hoher Sanierungskosten. Die Bundesbauministerin will den Kauf alter Häuser jetzt populärer machen - mit einer Förderung.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Viele alte Häuser in Deutschland stehen leer und gelten als wenig attraktive Ladenhüter auf dem Immobilienmarkt: zu groß, zu baufällig und die Sanierungskosten sind viel zu hoch. Das könnte sich künftig ändern, denn Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) will den Kauf alter Immobilien beliebter machen.

"Viele alte Häuser, wachsender Bedarf an Wohnraum"

"Wir haben viele alte Häuser, und wir haben einen wachsenden Bedarf an Wohnraum und an bezahlbaren Einfamilienhäusern", so Geywitz im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Zusätzlich zur bestehenden Neubauförderung will die Ministerin deswegen ein Programm zur Förderung des Erwerbs von Bestandsimmobilien ins Leben rufen.

Genaue Informationen zur Höhe der geplanten Förderung nennt Geywitz noch nicht, aktuell liefen noch Verhandlungen innerhalb der Bundesregierung dazu. Dennoch will die Bauministerin die geplante Förderung zügig angehen. Sie sei "guten Mutes, dass es in wenigen Wochen eine Entscheidung geben wird", so Geywitz.

Förderprogramm soll Wertverfall stoppen

Das neue Förderprogramm soll auch den fortschreitenden Wertverfall unsanierter Häuser bremsen, so hofft die Bundesbauministerin. "Wenn wir die Nachfrage nach Bestandshäusern stärken, dürfte das auch die Preise im Bestand stabilisieren", so der Plan. "Und wenn dadurch mehr saniert wird, ist das auch ein Gewinn für Umwelt und Klima."

Immer wieder wurde, zuletzt aus der AfD und teilweise auch aus der Union der Vorwurf laut, das kürzlich verabschiedete Gebäudeenergiegesetz mache den Wert alter Immobilien zunichte und komme sogar einer Enteignung gleich. "Auch ohne Gebäudeenergiegesetz würde das Heizen mit Öl und Gas wegen der CO2-Bepreisung stetig und deutlich teurer, so dass moderne Heizungen eingebaut werden müssten", hält die Ministerin dem entgegen. Außerdem sei der Immobilien-Boom schlicht vorbei, was der Hauptgrund für sinkende Preise sei.

Gebäudeenergieberater: Gebäudeenergiegesetz nicht schuld

Das bestätigt der Verband der Gebäudeenergieberater GIH. "Wer behauptet, das Gebäudeenergiegesetz wäre schuld an Vernichtung von Eigentumswerten, weil der Immobilienpreis gedrückt wird, liegt falsch und vereinfacht seine Argumentation schon sehr", sagte der GIH-Bundesvorsitzende Stefan Bolln gegenüber der "NOZ". Generell seien gut gedämmte Neubauten eben attraktiver als sanierungsbedürftige Altimmobilien, da jeder CO2 einsparen wolle.

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