Archivbild, 19. Juli: Explosion in Munitionsdepot auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim
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Archivbild, 19. Juli: Explosion in Munitionsdepot auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim

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Neue Explosion auf der Krim: Russland beschuldigt Ukraine

Wieder hat es auf der Krim eine Explosion gegeben. Die Ukraine habe mit Drohnen angegriffen, heißt es aus Russland. Im Donbass wurde unterdessen ein Kameramann der Deutschen Welle durch russische Streumunition verletzt.

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Das ukrainische Militär erhöht offenbar den Druck auf die von Russland annektierte Krim: Diesmal ist eine Munitionsfabrik auf der Halbinsel getroffen worden, in der Siedlung Krasnohwardijske, nordöstlich von Simferopol. Das Gebiet befindet sich vergleichsweise weit vom Schwarzen Meer entfernt, im Zentrum der Krim. Es sei zu einer Explosion gekommen, schreibt der von Russland eingesetzte Krim-Statthalter, Sergej Aksjonow, auf Telegram.

Russland kündigt weiträumige Evakuierung an

Tote oder Verletzte gebe es nach bisherigen Erkenntnissen nicht, heißt es. Russischen Informationen zufolge soll das Gebiet aber weiträumig evakuiert werden. Die Rede ist von einem Umkreis von fünf Kilometern. Angeblich hat die Ukraine auch ein Dorf in der russischen Grenzregion Belgorod beschossen - und zwar mit international geächteter Streumunition.

Erst am Montag war die Brücke vom russischen Festland zur Krim attackiert worden. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben. Der russische Präsident Wladimir Putin kündigte an, man werde sich für den Angriff rächen. Im vergangenen Oktober war die Brücke schon einmal beschädigt worden - durch die Explosion einer Bombe. Mehrere Monate hatte es gedauert, bis sie wieder repariert war. Russland warf der Ukraine damals einen Terroranschlag vor.

Selenskyj: Krim-Brücke muss "neutralisiert" werden

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj macht mittlerweile keinen Hehl mehr daraus, dass er es auf die Krim-Brücke abgesehen hat: Sie müsse "neutralisiert" werden, sagte er in einer Videoschalte am Freitag beim Forum für Sicherheitspolitik im US-Gebirgsort Aspen.

Nach Selenskyjs Worten ist die Brücke von der Krim zum russischen Festland ein "feindliches Objekt", das unter Verletzung des Völkerrechts gebaut worden sei.

Ukrainische Gegenoffensive zielt auch auf Befreiung der Krim ab

Anfang Juni hatte die ukrainische Armee ihre Gegenoffensive gestartet, um die von Moskau besetzten Gebiete zurückzubekommen. Selenskyj hatte dabei auch das Ziel ausgegeben, die 2014 von Russland annektierte Krim wieder unter ukrainische Kontrolle zu bringen. Am Freitag betonte der ukrainische Präsident, es gehe darum, die "gesamte Krim" zurückzuerobern: "Das ist unser souveräner Staat, und unser souveränes Gebiet ist Teil dieses Staates."

Kameramann der Deutschen Welle wird im Donbass verletzt

In der von Russland besetzten Donbass-Region geriet an diesem Samstag ein Team der Deutschen Welle (DW) unter Beschuss der russischen Artillerie. Wie der Auslandssender mitteilte, wurde dabei ein Kameramann verletzt, "von einem Schrapnell aus russischer Streumunition". Er sei in einem ukrainischen Krankenhaus behandelt worden und befinde sich in stabilem Zustand.

DW-Intendant Peter Limbourg zeigte sich erleichtert und betonte: "Journalisten riskieren täglich ihr Leben, um über den russischen Angriffskrieg zu berichten. Ihnen gebührt mein größter Respekt und Dank."

Moskau macht Westen für Tod von Journalisten mitverantwortlich

Moskau hat unterdessen den Westen für den Tod eines russischen Journalisten in der Ukraine verantwortlich gemacht. Bei dem Angriff handle es sich um ein "abscheuliches und vorsätzliches Verbrechen", das von der Ukraine und ihren westlichen Unterstützern begangen worden sei, erklärte das Außenministerium in Moskau. Es kündigte eine "Antwort" auf diesen Angriff an.

Zuvor hatte die russische Armee mitgeteilt, dass bei einem ukrainischen Angriff in der südukrainischen Region Saporischschja der für die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti arbeitende Reporter Rostislaw Schurawlew getötet worden sei. Laut Ria Nowosti wurden drei weitere Journalisten verletzt. Das russische Militär warf der Ukraine vor, bei diesem Angriff Streumunition eingesetzt zu haben.

Mit Informationen von dpa, AFP und epd

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