Josef Göppel betonte im Interview mit der radioWelt auf Bayern 2, er sei seit 48 Jahre in der CSU, aber erstmals sei sein Vertrauen in die Parteispitze erschüttert worden.
"Ich sehe darin eine Abkehr von der Gründungsidee der Union, dass sich christlich orientierte Menschen zusammenschließen. Das verlangt auch eine ganz bestimmte Haltung." Josef Göppel, CSU
Probleme habe er nicht nur dem Stil, sondern auch mit dem Inhalt der CSU-Flüchtlingspolitik, so der frühere Bundestagsabgeordnete.
"Mir geht es schon auch im Inhalte. Uns unterscheidet von der AfD nicht die Erkenntnis, dass nicht alle nach Deutschland kommen können, die hierher wollen, sondern die Behandlung dieser Menschen." Josef Göppel, CSU
Besonders störe ihn der von Ministerpräsident Markus Söder verwendete Begriff des "Asyltourismus."
"Wer eine lebensgefährliche Fahrt über das Mittelmeer unternimmt, den kann man nicht als Touristen bezeichnen." Josef Göppel, CSU
Göppel weiter: "Ich geißle, dass die Parolen der Rechten wegen einiger Wählerstimmen übernommen wurden." Die Fokussierung auf die Flüchtlingsproblematik zahle sich nicht aus, so Göppel.
"So wie ich, sind auch viele andere irritiert und enttäuscht. Die Union muss auch künftig für bürgerliche Solidität stehen." Josef Göppel, CSU
Außerdem vernachlässige die Parteispitze damit andere, wichtige Themen. "Das Thema Flächenfraß und monotone Überbauung aller Autobahnausfahrten, das hat ja auch etwas mit Verfremdung zu tun. Man will sich nach außen abschotten, aber die Verfremdung der Landescharakters lässt man geschehen."